Letzte Verkaufs-Verhandlungen

NIKI: Doch noch 4 Bieter im Rennen

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Beim Poker um die Airline sind vier Interessenten ausgeschieden.

 Die Flöther & Wissing Insolvenzverwaltung hat ihre Angaben zum finalen Bieterkreis für die Air-Berlin-Tochter Niki aktualisiert: Von den sechs strategischen Interessenten hätten fünf verbindliche Angebote für eine Übernahme von Teilen der Geschäftsbereiche gelegt. Mit vier davon würden nun finale Verkaufsgespräche geführt.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther habe nun bis Jahresende Zeit, eine Investorenlösung für den Niki-Geschäftsbetrieb zu finden. Bis Silvester wird ein unterschriftsreifer Vertrag angestrebt.

Trotz Einstellung des Flugbetriebs fallen täglich Kosten an. Ein Investor muss deshalb noch vor dem Betriebsübergang ("Closing") Mittel für den laufenden Betrieb zur Verfügung stellen können. Die Bieter, die derzeit noch im Rennen sind, hätten das in Aussicht gestellt.

 Niki Lauda sagte auf ÖSTERREICH-Anfrage, dass er selbst (noch) nicht darüber informiert wurde, ob er noch im Rennen ist.

Ryanair gab kein Angebot ab

Der Countdown um die Zukunft von NIKI und der von 1.000 Mitarbeitern hat bereits am Donnerstag begonnen - die Angebotsfrist ist abgelaufen, alle Kaufangebote lagen am Freitag also auf dem Tisch: Der Billigflieger Ryanair hat entgegen einer früheren Ankündigung doch kein Gebot für NIKI abgegeben - Lauda schon. Neben Niki Lauda haben auch noch die Thomas-Cook-Tochter Condor, British-Airways-Mutter IAG und der Schweizer Thomas Limberger mit seiner PrivatAir mitgeboten.

Chancen für Investorenlösung stehen gut

Sechs strategische Interessenten hätten Übernahmeangebote "für weite Teile des Geschäftsbetriebs" vorgelegt - fünf davon seien verbindlich. Mit zwei davon würden finale Verkaufsverhandlungen eingeleitet, gab die Kölner Flöther & Wissing Insolvenzberatung am Freitag in einer Aussendung bekannt. Insolvenzverwalter Lucas Flöther hat nun den Angaben zufolge bis Ende Dezember Zeit, eine Investorenlösung für den Niki-Geschäftsbetrieb zu finden. "Die Aussichten dafür stehen gut", so Flöther. "Das Interesse der Bieter ist groß, und ich bin zuversichtlich, dass es möglich ist, große Teile des Geschäftsbetriebes und zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich und Deutschland zu erhalten."

Es eilt

Die Zeit drängt - denn es droht der Verlust der Betriebsgenehmigung: NIKI brauche "dringend frisches Geld, um die laufenden Kosten zu decken, die trotz der Einstellung des Flugbetriebs tagtäglich anfallen". Ein Investor müsse deshalb bereit und in der Lage sein, noch vor dem Betriebsübergang ("Closing") die Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den laufenden Betrieb benötigt würden. Beide Bieter, die nun in finalen Kaufverhandlungen sind, hätten dies in Aussicht gestellt. "Ohne diese Finanzierung wäre eine Betriebsstilllegung nicht zu vermeiden", so die Insolvenzverwalter.

Weitere Informationen zu dem laufenden "Investorenprozess" gebe es aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrags.

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