Funkt Staat dazwischen?

Poker um die Casinos Austria wird echter Krimi

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Fix ist es nicht, dass tschechische Sazka alle Novomatic-Anteile an Casinos kriegt.

In der Causa Casinos Austria bleibt es hoch spannend. Mit dem angekündigten Verkauf der Novomatic-Anteile (17,2 %) an die tschechische Sazka-Gruppe des tschechischen Milliardärs Karel Komárek sind zwar die Weichen gestellt, dass die rot-weiß-roten Casinos tschechisch werden: Sazka war schon bisher mit 38,3 % größter Casinos-Aktionär und käme mit dem Novomatic-Paket auf über 50 %.
Aber: Wegen sogenannten Aufgriffsrechten für die restlichen Casinos-Miteigentümer ist nicht fix, wie viele Anteile die Tschechen letztlich bekommen. Konkret: Die Novomatic-Anteile müssen auch den anderen Casinos-Aktionären angeboten werden, die im Verhältnis ihrer Anteile kaufen können.

Forderung: "Staat soll Ausverkauf verhindern"

Die Staatsholding ÖBAG, über welche die Republik Österreich ihre 33,2 % an den Casinos hält, könnte dem Tschechen-Milliardär noch dazwischenfunken, wenn sie Anteile zukauft. Je nachdem, was die übrigen Beteiligten tun, könnte Sazka so zumindest daran gehindert werden, mehr als 50 % zu übernehmen.

Die SPÖ hat jetzt einen Entschließungsantrag eingebracht, in dem die Regierung aufgefordert wird, über die ÖBAG das Vorkaufsrecht zu nutzen. Auch wenn es nach den nö. Grünen geht, „soll Staat den Ausverkauf der Casinos verhindern“.
Steuergeld in die Hand zu nehmen, um die staatlichen Casinos-Anteile aufzustocken, wird – wenn – Sache der künftigen Regierung sein. Ein Monat Frist ist jetzt für die Entscheidung der Aktionäre über ihr Vorkaufsrecht.
Genau anschauen wird auch die Wettbewerbsbehörde den Tschechen-Deal.

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