38 Prozent teurer

Butter wird jetzt zum Luxus

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Die neuesten Inflationszahlen zeigen: Kein anderes Produkt wurde so viel teurer wie Butter.

Preis-Schock beim täglichen Einkauf: In vielen Supermärkten kostet eine Packung Butter (250 Gramm) bereits 2,69 Euro. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Euros (1. Jänner 2002).

Im Durchschnitt ist der Butterpreis im Vergleich zu vor einem Jahr um 38 Prozent gestiegen. Das ist die stärkste Kosten-Explosion in der aktuellen Auswertung der Statistik Austria. Rechnet man vom Mai 2016 weg, ist der Butterpreis sogar um mehr als 80 % in die Höhe geschnellt.

Teurer wurden auch andere Milchprodukte: Sauerrahm in einem Jahr um 16,1  %, Topfen um 12,4 %.

Leere Regale – Engpässe bei manchen Marken

Knappheit. Manche Supermärkte haben am Wochenende ihre Kunden bereits über mögliche Lieferengpässe informiert. Doch sie versichern: Butter wird nicht ausgehen, es werden höchstens einzelne Marken kurzfristig nicht im Regal stehen.

Der Grund für die Knappheit und die höheren Preise:

  • Landwirte haben auf jahrelange sinkende Milchpreise reagiert. „Es war nicht mehr profitabel, da haben die Milchbauern ihre Bestände an Vieh sukzessive verringert“, so Josef Baumgartner vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
  • Gleichzeitig ist die Nachfrage vor allem in Südostasien sprunghaft angestiegen.

Nicht nur bei uns ist Butter Luxusgut geworden: In Tschechien ist das Produkt mittlerweile beliebtes Diebesgut. Ein Mann wollte gleich 150 Packungen stehlen.

Preisschub beim Sprit treibt Inflation hinauf

  • Spritpreis-Schock: Die Zeiten günstigen Tankens sind vorbei. Sprit ist wieder empfindlich teurer geworden – und zwar um vier Prozent im Vergleich zum August des Vorjahrs. Das trieb die Inflationsrate in Österreich im August auf 2,1 % hinauf (siehe Grafik). Ein typischer Wocheneinkauf, zu dem auch das Tanken zählt, verteuerte sich im Jahresabstand um 3 %.
  • Täglicher Einkauf 4,1 % teurer: Die täglichen Ausgaben, zu denen überwiegend Nahrungsmittel, aber auch ein Kaffeehausbesuch etc. zählen, liegen jetzt um 4,1 % höher als vor einem Jahr.
  • Teure Freizeit: Für Freizeit und Kultur müssen wir im Schnitt 3,3 % mehr ausgeben. Insbesondere verteuerten sich Pauschalreisen: um 4,4 %. Flugtickets ins Ausland kosteten um 19,5 % mehr als im August 2016.
  • Mieten 4,1 % teurer: Ein Preistreiber bleibt weiter das Wohnen: Die Wohnungsmieten verteuerten sich um 4,1 %.
  • Handys billiger: Hatten ­Mobiltelefone im Juli im Jahresvergleich noch fast 103 % mehr gekostet, waren sie im August 7,2 % billiger als ein Jahr zuvor.
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