Atomic, Fischer, Head & Co.

Olympia gut für heimische Skiindustrie?

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Südkorea ist kleiner Skimarkt - Mehr Hoffnungen setzt Branche in die Spiele in China 2022.

Die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang dürften für Österreichs Skihersteller nicht den großen Absatzsegen bringen. "Solche Events sind schön und lässig, aber es ist nicht so, dass es im Februar deswegen einen Peak bei den Verkaufszahlen geben wird", erwartet der Präsident des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportartikelausrüster Österreichs (VSSÖ), Gernot Kellermayr.

Laut Kellermayr spielt auch die Distanz eine Rolle: "Je näher solche Sportveranstaltungen sind, desto mehr wirken sie sich auf den heimischen Handel aus." Nichtsdestotrotz sei Olympia "wichtig und notwendig, um den Skisport wieder in Erinnerung zu rufen".

Markt äußerst überschaubar

Für Skihersteller fällt Südkorea praktisch kaum ins Gewicht. "Der dortige Markt beläuft sich auf etwa 20.000 verkaufte Paar Ski bei einem weltweiten Markt von rund 3 Millionen", sagte Franz Föttinger (Bild), Chef des Skiherstellers Fischer, im Gespräch mit der APA. Lokale Produzenten gebe es nicht.

Einen Effekt erwartet sich Föttinger, der als Verbandschef auch für die gesamte heimische Skiindustrie spricht, eher in China. Die chinesische Regierung will bis zu den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 etwa 300 Millionen der 1,4 Milliarden Chinesen zum Wintersport bringen. Doch mit etwas mehr als 100.000 verkauften Paar Ski ist auch China noch ein kleiner Markt.

China ist großer Hoffnungsmarkt

Von der Bevölkerung und der Topografie sei China aber ein großer Hoffnungsmarkt für die Skiindustrie. Österreich hätte die Kompetenz, China zu helfen, ein Skilehrerwesen aufzubauen, nutze sie aber nicht, kritisierte Föttinger. So könnte man etwa chinesische Skilehrer-Anwärter nach Österreich holen, um sie hier auszubilden. Oder eben heimische Skilehrer zur Hilfe nach China schicken. Andere Nationen wie die Schweiz oder Frankreich würden das viel besser und koordinierter machen, so der Branchensprecher.

Größter Skimarkt der Welt sind die USA mit rund 650.000 verkauften Paar Alpinski im Jahr 2016/17. Mit etwa 380.000 verkauften Paar Ski liegt Österreich gleichauf mit Frankreich auf Platz 2. Namhafte Skihersteller wie Atomic, Fischer, Head und Blizzard produzieren sogar in Österreich, wenngleich inzwischen bis auf Fischer und Kästle alle in ausländischer Hand sind.

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