Umsatz bricht weg

Blackberry schlittert wieder in die Krise

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CEO erwartet jedoch Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.

Zuletzt schien es mit Blackberry wieder etwas aufwärts zu gehen . Doch nun zeigt sich, dass der kanadische Smartphone-Pionier mit seiner Strategiewende hin zu einem Softwarekonzern offenbar doch noch nicht den gewünschten Erfolg. Im ersten Geschäftsquartal ist dem Unternehmen der Umsatz regelrecht weggebrochen. Die aktuelle Bilanz sei laut Analysten eine echte Enttäuschung, was einen Schatten auf die Neuausrichtung werfe.

Smartphone-Konkurrenz zu stark

Die Kanadier standen seit der Einführung des iPhone von Apple und dem Android-System von Google unter Druck, lagerten das Smartphone-Geschäft schließlich komplett aus und wollen sich nun auf Software konzentrieren. Dabei ist Blackberry auf dem Gebiet der selbstfahrenden Autos aktiv. Der Dienst Radar beispielsweise soll bei dem Management von Lkw-Fuhrparks helfen. Doch vor allem mit Geschäftskunden lief es im Frühjahr 2017 nicht rund.

Machte Blackberry im vierten Geschäftsquartal noch 27 Mio. US-Dollar (rund 24 Mio. Euro) mit entsprechenden Diensten, war es im ersten Quartal den Angaben zufolge "fast nichts". Investoren hatten allerdings große Hoffnungen in Blackberry gesetzt. Seit der letzten Bilanz im März hatte die Aktie etwa 60 Prozent an Wert gewonnen. Nach Bekanntmachung der neuen Zahlen verlor sie jedoch auf einen Schlag 12 Prozent.

Chef ist zuversichtlich

Blackberryselbst gab sich für den weiteren Geschäftsverlauf zuversichtlich. Der Softwareumsatz dürfte im Gesamtjahr wie bereits angepeilt um zehn bis 15 Prozent zulegen, sagte Konzernchef John Chen. "Das Wachstum kommt wohl eher in der zweiten Jahreshälfte, denke ich."

Zwischen März und Mai fielen die Erlöse um 40 Prozent auf 235 Mio. Dollar (210 Mio. Euro). Unter dem Strich blieben dank einer Sonderzahlung des US-Chipherstellers Qualcomm 671 Mio. Dollar. Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust von 670 Mio. Dollar angefallen. Qualcomm musste Blackberry nach einer Entscheidung eines Schiedsgerichts 940 Mio. Dollar an Gebühren für die Nutzung bestimmter Technologien bezahlen.

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