Mit 40 Mio. Euro abgehauen

Dreistester Start-up-Betrüger aller Zeiten?

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Auf der "savedroid"-Homepage gibt es ein Southpark-Meme und der Chef twittert Strandfotos.

Mega-Krimi rund um ein deutsches Start-up: Das FinTech-Unternehmen savedroid, das erst 2015 von Yassin Hankir gegründet wurde, und seit seinem Start zig Millionen Euro eingenommen hat, scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Auf der Homepage ist nur mehr ein Southpark-Meme mit dem Titel „It´s gone“ zu sehen. Die Firma ist seit Mai 2016 Teil des FinTech Hub der Deutschen Börse AG und hat Büros in Frankfurt am Main und Mainz.

Dreistester Start-up-Betrüger aller Zeiten?
© Screenshot: Savedroid
Auf der Homepage ist dieses Meme der US-Serie Southpark zu sehen.

ICO brachte kürzlich 40 Mio. Euro

savedroid nahm erst kürzlich im Rahmen eines ICO rund 40 Millionen Euro ein. Dabei wurden an 35.000 begeisterte Kleininvestoren insgesamt sechs Milliarden Token verkauft. Nun dürfte die Begeisterung verflogen sein. Mittlerweile wird sogar darüber spekuliert, dass sich Hankir mit der Kohle aus dem Staub gemacht haben könnte. Dabei ist sein letzter offizieller Auftritt als savedroid-Chef noch gar nicht lange her. Er war vom 5. bis 6. April 2018 bei Deutschlands erster C3 Crypto Conference in Berlin als „hochkarätiger Speaker“ mit dabei.

Gründer twittert "Over and out..."

Doch nun hat Hankir Fotos und ein Statement getwittert, die vermuten lassen, dass es mit savedroid vorbei ist. Konkret beinhaltet der Tweet ein Selfie vom Frankfurter Flughafen, eine Bierflasche an einem Sandstrand und das Statement „Thanks guys! Over and out … #savedroidICO“

Situation unklar

Natürlich könnte es sich auch um einen Hackerangriff handeln. Doch da sich Hankir trotz zahlreicher Anfragen nicht meldet und auch andere savedroid-Mitarbeiter auf die Bitten der Nutzer um Aufklärung nicht antworten, sieht es ganz danach aus, als ob sich der Jungunternehmer mit dem Firmenkapital davongemacht habe.

Mega-Betrug oder Hackerangriff?

Dennoch ist es für eine Vorverurteilung zu früh. Es deutet zwar vieles darauf hin, dass Hakir und seine Mitarbeiter das Geld der savedroid-Anleger per Exit-Scam abgezogen und sich ins Ausland vertschüsst haben. Es ist aber auch durchaus möglich, dass es sich tatsächlich um eine Cyberattacke handelt und das savedroid-Team die Sache intern aufklären möchte, bevor es sich an die Öffentlichkeit wendet. In dem Start-up-Krimi bleibt es also spannend.

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