Illegale Daten-Sammlung

Facebook wurde zu Geldstrafe verdonnert

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Zuständige Behörde verhängte die höchstmögliche Strafe.

Eine französische Behörde hat gegen Facebook wegen Gesetzesverstößen beim Datenschutz eine Strafe in Höhe von 150 000 Euro verhängt. Die Pariser Datenschutzaufsicht CNIL warf dem US-Unternehmen in einer Mitteilung am Dienstag unter anderem vor, dass Nutzer der "massiven Kombination" ihrer Daten durch Facebook nicht widersprechen könnten.

Gezielte Werbung

Facebook verknüpfe die Daten, um den Nutzern gezielte Werbung anzeigen zu können. Die Behörde hatte Facebook Anfang 2016 öffentlich aufgefordert, sich an die geltenden französischen Vorschriften zu halten. Das Unternehmen habe aber keine zufriedenstellenden Antworten gegeben. Facebook Frankreich reagierte am Dienstag zunächst nicht auf eine Anfrage zu der Entscheidung.

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Weitere Kritikpunkte

Die Datenschützer bemängelten auch, dass Facebook nicht präzise genug darüber informiere, dass es auf anderen Webseiten Daten zum Surfverhalten von Internetnutzern sammle, die kein Konto bei dem Online-Netzwerk haben. Zudem hole Facebook nicht das ausdrückliche Einverständnis seiner Nutzer ein, wenn diese in ihrem Profil sensible Daten, etwa zu politischen und religiösen Einstellungen oder zur sexuellen Orientierung, angeben.

Strafrahmen voll ausgeschöpft

Für das Netzwerk, das zuletzt wieder Rekordeinnahmen in Milliardenhöhe verzeichnen konnte, ist die Summe natürlich ein Klacks. Deshalb sollte man wissen, dass 150.000 Euro die höchstmögliche Strafe ist, die die Behörde verhängen kann. Facebook kann gegen die Entscheidung innerhalb von vier Monaten Einspruch beim Staatsrat einlegen, dem obersten Verwaltungsgericht Frankreichs.

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