Neue Tarife, Breitband, etc.

T-Mobile Austria geht in die Offensive

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Umsatzzuwachs 2016; erstmals mehr Router als Smartphones verkauft.

T-Mobile Austria verkauft inzwischen mehr Router als Smartphones und sieht im Datengeschäft die Zukunft. Mittlerweile sind 500.000 SIM-Karten in Maschinen verbaut, bis Ende des heurigen Jahres sollen es eine Million sein. Alleine im Vorjahr ist die Datenmenge um 140 Prozent gestiegen, gegenüber 2010 betrug das Plus 3.469 Prozent, rechnete am Donnerstag T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth (Bild) vor.

Neben " Breitband@Home " setzt er heuer auf den neuen Tarif " Die Wie-Ich-Will-Sim ". In dem Tarif kann sich der Kunde den Mix aus Gesprächsminuten, SMS und Datenvolumen individuell einstellen, es gibt keine Vertragsbindung und keine Aktivierungsgebühr. Zum Start werden 15.000 Einheiten (eine Einheit ist 1 Gesprächsminute oder 1 SMS oder 1 MB) um 15 Euro angeboten. Der Tarif ist ab dem Sommer, wenn die Roaminggebühren endgültig fallen, allerdings für Datenroaming gesperrt. Dies sei auch bei Angeboten der Mitbewerber der Fall, betonte Marketingchefin Maria Zesch (ebenfalls im Bild).

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Bestandskunden im Fokus

Ansonsten gelte der Fokus weiterhin den Bestandskunden, dies habe sich mit der Kampagne "loyal ist nicht egal" sehr bewährt. Ebenfalls weiter ausgebaut werden soll der Geschäftskundenbereich, mit dem inzwischen ein Drittel des Jahresumsatzes gemacht würde. T-Mobile Austria konnte 2016 den Gesamtumsatz um drei Prozent auf 855 Mio. Euro steigern, wobei das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) mit 117 Mio. Euro stabil blieb. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verharrte mit 258 Mio. Euro ebenfalls auf Vorjahresniveau.

Für heuer erwartet Bierwirth durch den Wegfall des Roamings einen Druck auf die Erlöse: "Na klar, da gehen Umsätze verloren." Und er ergänzte: "Wenn die Branche nicht auf dem Pfad des Umsatzwachstums bleibt, wird der Ausbau der Digitalisierung schwierig." Die Konzernmutter Deutsche Telekom hat heute auch ihre Jahreszahlen 2016 vorgelegt: Der Umsatz kletterte demnach um 5,6 Prozent auf 73,1 Mrd. Euro.

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Teilweises Lob für Regierung

Während Bierwirth vom Wegfall des Auslandszuschlages naturgemäß wenig hält, ist er mit der österreichischen Regierung schon gnädiger - zumindest teilweise: Dass sich die Regierung eine Digitalisierungs- und 5G-Offensive verordnet hat, begrüßte er ausdrücklich. Mit der Umsetzung der Breitbandmilliarde ist er hingegen weit weniger zufrieden. Die Befürchtung, dass der "Staatsbetrieb" Telekom Austria den Löwenanteil bekommt, habe sich bewahrheitet. Und von den bereits ausgeschriebenen Förderungen seien überhaupt nur rund zwei Drittel abgeholt worden - und trotzdem sei die nächste Tranche der Breitbandmilliarde schon ausgeschrieben. "Es wird halt lieber ein einzelnes Haus mit Glasfaser angeschlossen als ein ganzes Dorf mit WLan", so Bierwirth.

Bei der heutigen Bilanzpressekonferenz wurde auch eine Personalia verlautet: Gero Niemeyer (43) folgt auf Stefan Groß als Finanzchef. Groß wird nach vier Jahren in Wien nun andere Aufgaben bei der Konzernmutter übernehmen. Sein Nachfolger Niemeyer war zuletzt Geschäftsführer Kundenservice der Telekom Deutschland, einer T-Mobile Schwester. "Dass wir einen Manager aus dem Kundenservice zum Finanzchef machen, zeigt wie wichtig uns das Thema Service ist", so Bierwirth.

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