Größtes Versprechen gebrochen

Kommt jetzt die große WhatsApp-Austrittswelle?

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Zahlreiche User wollen den Messenger-Dienst wegen der Einführung von Werbung verlassen.

Am Donnerstag haben wir darüber berichtet, dass  WhatsApp künftig Werbeanzeigen schalten  wird. Das kündigte WhatsApp-Geschäftsführer (COO) Matt Idema offiziell an. Damit hat der Messenger-Dienst sein größtes Versprechen gebrochen. Dieses wurde aber noch von den mittlerweile nicht mehr im Unternehmen tätigen Gründern (siehe unten) formuliert. Jetzt ziehen andere Leute die Fäden. Bei zahlreichen Nutzern kam die Ankündigung jedenfalls gar nicht gut an, wie unzählige Postings und Tweets auf Facebook und Twitter zeigen. Viele kündigten sogar ihren Austritt an. Ob das dann auch in die Tat umgesetzt wird, bleibt jedoch abzuwarten.

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Neue Details zu Starttermin und Platzierung

Nun wurden weitere Details bekannt, die zeigen, wie die Werbung aussehen wird und ab wann sie eingeführt wird. Laut Idema wird der Messenger-Dienst vom kommenden Jahr an in seiner App Werbung schalten. Die Anzeigen sollen aber nicht in den privaten WhatsApp-Chats erscheinen, sondern im "Status"-Bereich geschaltet werden. Die geplanten Werbeeinnahmen sollen dazu beitragen, WhatsApp aus der Verlustzone zu bringen und die Milliarden, die Facebook bei der Übernahme ausgegeben hat, zu refinanzieren. Bereits im Mai hatte WhatsApp  angekündigt , über die Einführung von Werbung nachzudenken.

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Nur im Status, nicht in Chats

Mit der Einführung des neuen Status (siehe Storybild) hatte WhatsApp auf den Erfolg von Snapchat reagiert: Mit "WhatsApp Status" kann man Texte, Fotos, Videos und animierte GIFs teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Das Feature wird derzeit von rund 450 Millionen Menschen genutzt. Künftig werden dort auch Werbeanzeigen zu sehen sein. Die WhatsApp-Nutzer sollen jedoch selbst einstellen können, ob sie Werbung sehen wollen oder nicht. Das könnte auch nur eine Übergangslösung sein. Über kurz oder lang werden die Werbeanzeigen wohl für alle Nutzer zu sehen sein.

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WhatsApp-Gründer haben Facebook verlassen

Die Whatsapp-Gründer Jan Koum und Brian Acton hatten sich in der Vergangenheit immer wieder gegen einen Finanzierung des Dienstes durch Werbung ausgesprochen. Sie haben aber den  Facebook-Konzern verlassen , zu dem WhatsApp gehört. Auch deshalb dürften viele User so sauer reagieren. Denn Koum hätte die Einführung von Werbung mit Sicherheit nicht zugelassen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg tickt da etwas anders. Er muss aber auch die Aktionäre bei Laune halten.

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Kommt jetzt die Austrittswelle?

Zu einer großen Austrittswelle bei Whatsapp dürfte die Einführung der Werbung nicht führen. Das lassen zumindest viele Beispiele aus der Vergangenheit vermuten. Auch als bei Diensten wie Instagram, Facebook Messenger, Pinterest, Outlook, etc. Werbung eingeführt wurde, wer die Aufregung groß. Das legte sich jedoch schnell und alle genannten Beispiele erfreuen sich nach wie vor großer bzw. sogar wachsender Beliebtheit.

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