Juan Diego Flórez

Latin Lover mit neun hohen Cs

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Ovationen für den peruanischen Superstar Juan Diego Flórez im Konzerthaus.

Juan Diego Flórez, der tenorale Superstar aus Peru mit dem blumigen Namen, der stratosphärischen Stimme und den optischen Attraktionen, bestritt eine Great Voices-Gala im Konzerthaus, die er dem verstorbenen russischen Bariton Dmitri Hvorostovsky widmete. Wiewohl der schwarzgelockte Latin Lover zuletzt begonnen hat, sein Belcanto-Repertoire in etwas dramatischere Gefilde zu lenken, bleibt er mit seiner diamantklaren Stimme, dem weichen, süßen dolce-Anschlag und den schlanken, hohen Tönen, deren silbriger Glanz an den Klang einer Barocktrompete denken lässt, der ideale Tenore di grazia unserer Zeit.

Mozart

Zuerst kam Mozart: Mit den großen Tenor-Arien aus den Meisterwerken des Salzburger Giganten erregte Flórez Freudenschauer und Herzklopfen: Belmontes Ich baue ganz auf deine Stärke und Taminos Dies Bildnis ist bezaubernd schön erklangen in perfektem Deutsch, wunderbar geriet Don Ottavios Il mio tesoro, virtuos Idomeneos Koloraturenfeuerwerk Fuor del mar.

Nach der Pause dann Rossini, Offenbach, Puccini & Verdi. Obwohl Flórez von einem Gastspiel in Mexiko eine Halsentzündung mitgebracht hatte, tat das seiner Sangeskunst keinen Abbruch. Das entfesselte Auditorium erzwang mit endlosem Bravo-Geschrei fünf Zugaben: In Ah! Mes Amis, der Cabaletta des Tonio mit den neun hohen Cs, schnellten die Acuti hoch, als würden sie von einem Katapult abgefeuert. Beim mexikanischen Volkslied von der traurigen Taube, Cucurrucucú paloma, begleitete sich der Latino-Beau selbst auf der Gitarre. Zum Finale gab’s den Charts-Stürmer Granada.

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