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Mit 91 Jahren

US-Comedy-Legende Jerry Lewis ist tot

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Jerry Lewis starb im Alter von 91 Jahren.

Jerry Lewis, Amerikas Comedy-Legende, Entertainer und Grimassen-König, ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren eines natürlichen Todes, teilte seine Familie am Sonntag mit. "Der berühmte Komiker, Schauspieler und legendäre Entertainer Jerry Lewis ist heute friedlich im Alter von 91 in seinem Haus in Las Vegas im Beisein seiner Familie gestorben", hieß es in der Mitteilung.

Laut seiner Sprecherin, Candi Cazau, war der Todeszeitpunkt 09.30 Ortszeit (18.30 MESZ).

Große Erfolge
Lewis war an der Seite von Dean Martin weltberühmt geworden, danach feierte er Solo-Erfolge, vor allem mit "Der verrückte Professor". Mit den Jahren stieg auch die Zahl der Ehrungen für Jerry Lewis immer weiter an. Er bekam sogar einen zweiten Stern auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood - und biss dabei Regisseur Quentin Tarantino in die Hand, der ihn danach trotzdem als "Schatz" und "einen der größten Schauspieler und Regisseure in der Geschichte des Kinos" feierte. In mehr als 60 Filmen stand Lewis vor der Kamera, auch als Produzent und Regisseur wirkte er.

Seine Karriere fasste der Künstler einst so zusammen: "Ich hatte großen Erfolg damit, ein totaler Idiot zu sein." Sein Schlüssel sei seine Kindlichkeit gewesen. "Ich schaue durch Kinderaugen auf die Welt, weil ich neun bin", sagte Lewis der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview im Jahr 2002. "Ich blieb so. Ich machte Karriere damit."

Die Liebe zur Bühne bekam Lewis, der 1926 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey als Joseph Levitch geboren wurde, von seinen Eltern. Vater Danny Levitch, ein Nachtklub-Sänger, brachte mit seinem komischen Talent auf der Bühne den Saal zum Kochen. Sein Sohn, der nach eigener Aussage mit "Schminke im Blut" aufwuchs, wurde süchtig nach Applaus und tingelte schon mit 18 als Alleinunterhalter durch die Klubs.

Durchbruch mit Dean Martin
Den Durchbruch schaffte er, als er 1945 den neun Jahre älteren italo-amerikanischen Schnulzensänger Paul Dino Crocetti kennenlernte, der sich Dean Martin nannte. Martin sei für ihn "der große Bruder, den ich nie hatte" gewesen, erzählte Lewis einst dem Magazin "GQ". Sie waren das perfekte Duo: der gut aussehende Martin in der Rolle des seriösen Charmeurs, Lewis als blödelnder Kindskopf und tollpatschiger Clown. "Sie waren wie Rockstars, bevor es Rockstars gab", schrieb die "New York Times". Und landeten damit im Olymp des Unterhaltungsgeschäfts: Von Charlie Chaplin holte sich Lewis Tipps für das Schneiden seiner Filme, und der alternde Stan Laurel erzählte ihm viele Abende lang von seinen Frauengeschichten.

Doch nach rund zehn gemeinsamen Bühnen-Jahren zerstritten sich Lewis und Martin und sprachen dann 20 Jahre kein Wort mehr miteinander. Nach der Versöhnung schrieb Lewis das Buch "Dean and Me - A Love Story". Aber auch solo begeisterte er die Massen. Er drehte Kassenknüller wie "Der Regimentstrottel", "Geisha Boy", "Hallo, Page" und "Geld spielt keine Rolle". Als Höhepunkt seiner Blödelkunst gilt "Der verrückte Professor" von 1963, der 33 Jahre später mit Eddie Murphy neu verfilmt wurde. "Mein Baby" nannte Lewis den Film. Aber auch in dramatischen Rollen wie 1981 an der Seite von Robert de Niro in "King of Comedy" (1981) feierte er Erfolge.

Lewis war zweimal verheiratet und adoptierte, nach sechs Söhnen mit seiner ersten Frau, 1992 mit seiner zweiten Frau eine Tochter.

Für seinen Einsatz im Kampf gegen Armut und Krankheiten bekam Lewis 2009 einen Ehren-Oscar, der Medienberichten zufolge in seinem Haus in Las Vegas auf einer Plattform oberhalb eines Fernsehers stand. Auf Knopfdruck rotierte er.
 

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