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Provokation

EAV: "Gabalier? Auch Hitler hatte Fans"

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Im ÖSTERREICH-Interview nennt EAV-Boss Gabalier in einem Atemzug mit Hitler.

"Lederhosen-Zombie mit Trachtenhaar!“ 2015 rockte die EAV zynisch scharf in Richtung Andreas Gabalier und sorgte damit, angeregt durch eine ÖSTERREICH-Story („Übrigens, danke für den Support“, so EAV-Mastermind Thomas Spitzer), für den Austropop-Aufreger des Jahres.

Fans

Jetzt, mit der seit Freitag erhältlichen Raritäten-CD Was haben wir gelacht im Rücken und neuen EAV-Polit-Hits in Aussicht, provoziert Spitzer erneut und nennt Gabalier im ÖSTERREICH-Interview sogar im selben Atemzug mit Adolf Hitler. „Gabalier spielt vor 70.000 Leuten. Respekt. Aber auch Hitler hat viele Fans gehabt.“

Für zusätzliche Brisanz sorgen seine Anti-FPÖ-­Comics: „Es gab deshalb schon Morddrohungen!“

"Morddrohungen wegen HC & Hofer"

ÖSTERREICH: Seit Freitag gibt es eine neue EAV-CD. „Was haben wir gelacht“ …

Thomas Spitzer
: Das ist eigentlich keine neue CD, sondern ein Sammelsurium aus uralten und völlig zu Unrecht nicht erschienenen Songs. Gepflegter Schwachsinn aus drei Jahrzehnten. Ich habe darüber nach langer Zeit so wirklich lachen können. Aber ich bin auch ein kindischer Trottel (lacht).

ÖSTERREICH
: Wann kommen neue EAV-Songs?

Spitzer
: 2017! Ich arbeite mit Hochdruck daran, denn solange die Welt so verrückt ist, gehen mir die Themen nicht aus. Je irrer die Zeit ist, desto fündiger werde ich! 2018 gehen wir damit auch wieder auf Tour. Wir kündigen das dann als vorläufige Abschieds-Tournee an. Als erste von vielen (lacht).

ÖSTERREICH
: Einer dieser neuen Songs heißt „Am rechten Platz zur rechten Zeit“. Das wird Strache freuen …

Spitzer
: Strache wird sich über meine Beiträge sicher weniger freuen, aber ich verstehe ihr Wortspiel und es gefällt mir gut. Ich zeichne oft für Facebook witzige Polit-Comics. Doch die 50 % der EAV-Fans finden die nicht so lustig und vergelten es sogar mit Morddrohungen. Weil ich den Strache und den Hofer nicht so gerne mag.

ÖSTERREICH
: Stichwort: Bundespräsidenten-Wahl?

Spitzer
: Im schlimmsten Fall muss man das kleinere Übel wählen. Das ist auch in den USA so. Aber wir können wenigstens noch wählen und ich hoffe, dass Österreich in dem ganzen europäischen Populisten-Rechtsruck nicht in die Vorreiter-Rolle rückt. Ich hoffe auf die Vernunft der Österreicher. Denn gibt es diese Masse nicht, dann gibt es keinen Führer. Und auch keinen Verführer.

ÖSTERREICH
: Wenn Hofer gewinnt, bleiben Sie dann für immer in Kenia?

Spitzer
: Nein, dann wird es an der Zeit, wie Don Quijote einen alten Gaul zu besteigen und als letzter Ritter zu kämpfen.

ÖSTERREICH
: Ist Gabalier für Sie noch ein Reizthema? Einen neuen Song wert?

Spitzer
: Er war eigentlich nie einen Song wert. Den Lederhosen-Wahn hat ja nicht er losgetreten. Immer wenn die Zeiten schlecht werden, besinnt man sich der nationalen Identität. Ich habe nichts gegen Gabalier. Jemand, der vor 70.000 Fans spielt, der muss gut arbeiten. Respekt. Aber auch Hitler hat viele Fans gehabt - oder der Papst.

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