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Madame Nina

"Kardinal bat nach Sex um Vergebung"

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Ihre skurrilsten Storys aus 36 Jah­ren Rotlicht hielt Nina Janousek fest.

Nina Janousek (68), Tochter eines kroatischen ­Generalmajors, eröffnete vor 36 Jahren das legendäre Nobelbordell Ninas Club Bar in der Wiener Innenstadt. Politiker, Künstler, Manager und Geistliche gingen bei ihr ein und aus.

Enthüllung

In ihrem Buch Madame Nina weiß alles hält die 68-Jährige nun die pikantesten Anekdoten aus ihrem Rotlichtalltag fest. Die erste Auflage ist schon ausverkauft.

Weil das Haus, in dem sie eingemietet war, abgerissen wird, musste Ninas Club Bar schließen. Doch die umtriebige Besitzerin sucht bereits eine neue Immobilie.

Madame Nina Janousek
© TZOe/Stögmüller

Ehemann Baldur ist Madame Ninas große Stütze. Quelle: TZOE/Stögmüller

Pikante Anekdoten aus 36 Jahren Rotlicht

ÖSTERREICH: Weshalb haben Sie beschlossen, ein Buch zu schreiben?

Nina Janousek: Ich hatte das eigentlich nie vor, aber dann erlitt ich plötzlich zwei Herzinfarkte und lag eine Woche im Koma. Danach habe ich realisiert, dass das Leben sehr schnell vorbei sein kann, und ich dachte mir: „Nein, das alles nehme ich ­sicher nicht mit ins Grab.“

ÖSTERREICH: Wie kamen Sie ins Rotlichtgeschäft?

Janousek: Wie die Jungfrau zum Kind. Die Idee eines Nachtklubs reizte mich, wahrscheinlich gerade deshalb, weil es in den 1980er Jahren verboten war. Ich wollte, dass sich die Leute amüsieren. Mein Lokal war vom ersten Tag an bestens besucht.

ÖSTERREICH: Was hat sich im Rotlicht in den letzten Jahrzehnten am meisten geändert?

Janousek: Die Mädchen. Bis vor 15 Jahren waren die Damen Luxusfrauen, die Männer mussten viel Geld für sie bezahlen. Als der Eiserne Vorhang fiel, kamen viele Frauen vor allem aus Rumänien, die sehr wenig Geld verlangten. Das war keine gute Entwicklung.

ÖSTERREICH: Ihre Gäste waren Prominente aus allen Bereichen. Falco bekam bei Ihnen Hausverbot. Wie kam es dazu?

Janousek: Mein Lokal war sein „Living Room“. Ich glaube, die steile Karriere hat ihn sehr präpotent gemacht. Er ist wahrscheinlich an diesem Tag wieder in den „Schnee“ gefallen. Er sagte: „Madame, machen Sie bitte die Musik leiser, ich will eine Rede halten.“ Dann habe ich die Musik abgedreht, und er verkündete: „Weißt du, was du kannst, Nina? Du kannst dir deine Damen in den A**** schieben. Ich brauche weder dich noch deine H****.“ Daraufhin bekam er Lokalverbot.

Madame Nina Janousek
© TZOe/Stögmüller

Madame Nina im Gespräch mit ÖSTERREICH-Journalistin Larissa Eckhardt. Quelle: TZOE/Stögmüller

ÖSTERREICH: Bei den Dreharbeiten zu „Die drei Musketiere“ war auch Hollywoodstar Charlie Sheen bei Ihnen.

Janousek: Er war jede Nacht da, hatte tolle Damen. Er war „multipotent“ im Sex, hat die Damen finanziell und sexuell glücklich gemacht. Er war ein Kavalier der besten Sorte. Einmal hat er sogar seine Unterhose bei uns vergessen.

ÖSTERREICH: Auch ein Bundespräsident kam vorbei.

Janousek: Er war ein traumhafter Gast mit einem selt­samen Hobby: Er hat mit einer Babyschere die Schamhaare der Damen abgeschnitten, sie in ein Album geklebt und daneben ihre Namen ­notiert. Die Roten waren die wertvollsten, da hat er gut gezahlt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Präsident so etwas sammeln will.

ÖSTERREICH: Im Buch ist von einer Spitzenpolitikerin die Rede, die aus dem Puff flog.

Janousek: Die Politikerin ­arbeitete in ihrer Zeit als Studentin bei mir. Einmal hat sie vor der Kundschaft eine Flasche Champagner in ihrem Körper verschwinden lassen und dann wieder rausgeholt. Das ging zu weit. Wer hätte da noch etwas trinken wollen? Ich musste sie danach rausschmeißen.

ÖSTERREICH: Selbst hohe Geistliche, schreiben Sie, kamen zu Ihnen.

Janousek: Von einem wusste ich nicht einmal, dass er ein Kardinal ist. Einmal sah ich ihn im Fernsehen, da bin ich fast in Ohnmacht gefallen. Die Damen erzählten, dass er nach dem Sex immer betete, vermutlich bat er um Vergebung.

ÖSTERREICH: Welche Zukunftspläne haben Sie?

Janousek: Ich möchte ein neues Lokal aufmachen, für Reiche und für Arme.

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