Im März live in Wien

Amy Macdonald mit neuem Album

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Schottische Musikerin setzt auf guten Pop statt nackt auf Instagram.

Amy Macdonald hat für ihr neues Album "Under Stars", das am Freitag erscheint, ihr Arbeitsumfeld geändert. Ihr Anliegen ist aber gleich geblieben: "Ich wollte immer Songs mit Bedeutung schreiben." Eine Vorbildrolle habe sie nie angestrebt, sagte die Schottin im APA-Interview. Aber jungen Frauen zu zeigen, dass man sich nicht auf Instagram halb nackt präsentieren muss, findet sie doch gut.

Kollaboration

Für "Under Stars" hat Macdonald erstmals zusammen mit Musikerkollegen komponiert. Diese Erfahrung sei zuerst "sehr seltsam" gewesen. "Meine Demos hatte ich bisher ja immer alleine mit meiner akustischen Gitarre angefertigt", erzählte Macdonald. "Mit meinem langjährigen Bassisten habe ich auf Tour zwischen Soundchecks schon öfter Ideen für verrückte Songs ausprobiert. Aber dann haben wir versucht, einmal ernsthaft zu komponieren. Es hat gut funktioniert."

Schließlich stieß noch ein befreundeter Gitarrist dazu, was sich "als fruchtbare Arbeitsbeziehung" erwies. "Zuerst war das ziemlich nervenaufreibend für mich, Ideen schon im Anfangsstadium zu teilen. Am Ende sind nicht nur tolle Songs herausgekommen. Geblieben sind auch Erinnerungen an eine schöne, kreative Zeit", freute sich die 29-jährige Anhängerin des schottischen Fußballklubs Rangers.

Lieder mit Bedeutung

Weiterentwicklungen gegenüber war Amy Macdonald immer aufgeschlossen. Das scheint auch erfüllender zu sein, als den reduzierten Sound ihres Erfolgsdebüts "This Is The Life" von 2007 zu wiederholen. "Ja, aber ich habe mich nie extrem verändert und kein verrücktes Album aufgenommen", lachte sie und fügte ernsthaft hinzu: "Ich denke nicht so sehr über den Stil nach, sondern lasse Songs in die Richtung gehen, die sich ergibt. Mein Ziel ist es, dass jedes Lied Bedeutung hat - denn wenn mir ein Song nichts bedeutet, wie kann er dann einem Hörer etwas bedeuten?"

Radio-Rätsel

Auch wenn Amy auf einige Hits zurückblicken kann, möchte sie die Erfolgschancen ihrer aktuellen Single "Down By The Water" nicht prognostizieren: "Ich war erst 16, als ich 'This Is A Life' geschrieben habe. Damals dachte ich: 'Das ist ein guter Song, der kann funktionieren.' Und ich habe damit den Durchbruch geschafft. Dieses Gefühl hatte ich später nie wieder. Nicht, weil ich keine guten Songs mehr geschrieben habe, sondern weil ich mich über manche Lieder, die im Radio auf und ab gespielt werden, nur wundere. Ich kann nicht mehr beurteilen, was gut und schlecht ist. Vielleicht sind diese Hits, die ich selbst furchtbar finde, ganz großartig und meine Songs nicht. Ich kann nur mein Bestes geben."

Für viele Fans ist Amy Macdonald ein Vorbild. "Das habe ich nie aktiv angestrebt. Aber es ist keine schlechte Sache", betonte sie. "Angesichts der großen Zahl an Frauen, die sich auf Instagram halb nackt präsentieren und ihre Fotos nachbearbeiten, ist es ganz gut, dass es Leute wie mich gibt - ich bin nämlich das komplette Gegenteil. Es ist gut, wenn junge Mädchen sehen, dass es Frauen gibt, die einfach nur ihren Job lieben und sich nicht verstellen."

Am 14. März gastiert Amy Macdonald im Wiener Gasometer. "Langsam wird es schwer, eine Songliste auszuarbeiten, die Auswahl ist so groß geworden", meinte die Sängerin und Gitarristin. "Ich freue mich natürlich darauf, das neue Album live zu präsentieren. Auch wenn es ermüdend sein kann, ist das Touren mein liebster Teil des Jobs. Man lebt aus dem Koffer, reist mit dem Bus, macht aber auch tolle Erfahrungen und trifft Leute, die es einem erlauben, diesen verrückten Job auszuüben."

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