Seine Songs als Musical

Fendrich: 'Ist nicht mehr mein Applaus!'

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Das Interview zum Musical-Aufreger. Fendrich über Politik und Absage.

ÖSTERREICH: Ihr Resümee nach den Proben?

Rainhard Fendrich: Ich glaube, dass es dem Publikum sehr gefallen wird. Es ist eine musikalische Liebeskomödie, wie man es auch von der goldenen ­Operette kennt. Für mich war es eine sehr angenehme Überraschung, wie sehr sich meine Lieder veränderten. Sodass ich gar nicht mehr das Gefühl habe, dass sie mir gehören.

ÖSTERREICH:
Kann man die Songs so einfach weggeben?

Fendrich: Ich habe die Songs schon vor vielen ­Jahren weggegeben. Wie hätte ich denn sonst nicht verhindern können, dass rechtspopulistische Parteien meine Lieder spielen! Und es war auch jetzt nicht so, dass ich mein Kind schweren Herzens in fremde Hände gebe.

ÖSTERREICH: Sie haben unserem Bundespräsidenten „I am from Austria“ als Wahlkampf-Hit zur Verfügung gestellt. Gäbe es jetzt eine Partei, die den Song verdient?

Fendrich: Ich habe den Song einer Person gegeben. Um etwas zu verhindern. Aber ich gebe ihn keiner politischen Partei. Dagegen verwahre ich mich auf das Strengste!

ÖSTERREICH:
Musical ist seichte Muse. Sie setzen aber immer mehr auf Qualität …

Fendrich: Die seichte Musik hat ja den größten Erfolg. Nach dem Motto „Im Seichten kann man nicht untergehen“. Aber mich interessiert heute ganz anderes: Wenn man mit 63 nicht andere Gedanken im Kopf hat als mit 25, dann stimmt ja was nicht.

ÖSTERREICH: Sie haben sich lange gegen ein Musical mit Ihren Songs gewehrt …

Fendrich: Man fühlt sich natürlich schon geehrt, aber ist auch vorsichtig. Jetzt hat eben alles gepasst. Aber es ist nicht so, dass das Musical ohne meine Musik nicht auch funktionieren würde.

ÖSTERREICH: Warum fehlen Sie bei der Premiere?

Fendrich: Weil ich leider keine Zeit habe! Ich habe ein interessantes Projekt, das meine Anwesenheit erfordert. Ich bin ein Macher und kein Verbeuger. Das ist aber auch nicht mein Applaus, denn ich habe dazu, außer der Musik, die ich schon vor vielen Jahren geschrieben habe, nicht wirklich etwas beigetragen.

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