Herzstillstand

Tom Petty (66) ist tot

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Musiklegende starb nach Herzstillstand in Santa Monica Hospital.

Tom Petty, der am Montag mit 66 Jahren offenbar an Herzversagen verstorben ist, war einer der größten Rock-Musiker. Der Amerikaner feierte mit seiner Gruppe The Heartbreakers Erfolge, aber auch solo und mit den Travelin Wilburys, einer Superband mit Bob Dylan, George Harrison und Roy Orbison. Einen seiner Hits, "I Won't Back Down", hatte sein Freund Johnny Cash gecovert.

Angefangen hat alles, als der zehnjährige Petty aus Florida einem jungen Mann vorgestellt wurde. Der lebte sogar davon, Musik zu machen: Elvis Presley. "Er sah unwirklich aus, als würde er hell strahlen", sagte Petty 45 Jahre später dem "Esquire". Faszinierend, geradezu spirituell gewesen sei Elvis mit seiner Entourage: "Es war wie eine Prozession in der Kirche. Eine Schlange weißer Cadillacs und Mohair-Anzüge." Dann sah er auch noch die Beatles im Fernsehen und so war für den Teenager klar: Eine Band musste her.

Erste Band war Rohrkrepierer

Die erste Band Mudcrutch (nach mehrmaligem Umbenennen) konnte nicht richtig durchstarten. Schließlich entstanden Tom Petty & the Heartbreakers. Diese hatten anfangs nur in Großbritannien Erfolg, aber schon das zweite Album machte sie 1978 auch zu Hause bekannt. Das dritte, "Damn the Torpedoes", marschierte ein Jahr später gleich durch zu Platin: Das bedeutete damals mehr als eine Million verkaufter Platten. In den 80ern gehörten Petty und die Heartbreakers zu den festen Größen im amerikanischen Musikgeschäft und spielten mit Grateful Dead und anderen Rocklegenden zusammen.

Als der Ex-Beatle George Harrison 1988 rasch einen Song für die B-Seite einer Single brauchte, bat er ein paar Freunde ins Studio: Roy Orbison, Jeff Lynne von ELO, Bob Dylan und Tom Petty. Sie nannten sich die Traveling Wilburys und taten so, als wären sie eine unbekannte Band aus den Südstaaten. Die fünf Musiklegenden legten ein erfolgreiches Debüt vor, doch dann starb überraschend Roy Orbison. Die übrigen vier machten noch eine zweite Platte, ironischer Weise "Vol. 3" genannt. Immer wieder wurde über ein neues Projekt gemunkelt, doch die letzte Hoffnung starb 2001 mit Harrison.

Petty war mit der US-Sängerin Stevie Nicks befreundet, mit ihr hatte er den Hit "Stop Draggin' My Heart Around" (1981) veröffentlichte. In den 90ern war Petty vom Rock abgerückt und machte eher Pop mit Folk-Anleihen. "Learning To Fly", "Free Fallin'", "Into The Great Wide Open" sind heute noch Hits und eben "I Won't Back Down". Petty und die Heartbreakers machten auch Filmmusik, 1996 für "She's the One" mit Jennifer Aniston und Cameron Diaz. Sein letztes Soloalbum ("Highway Companion") ist zwar fast zehn Jahre alt, aber es gab ja noch die Heartbreakers. Deren letztes Album "Hypnotic Eye" schaffte es im letzten Jahr auf Platz Eins in den USA.

Aus der ersten Ehe des Rockstars gingen zwei Töchter hervor. Seit 2001 war Petty erneut verheiratet. 2002 war Tom Petty in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen worden.

Vor kurzem erst hat der Sänger und Gitarrist mit seinen Heartbreakers eine Tournee beendet. Am 1. Oktober wurde Petty nach einem Herzstillstand in das UCLA Medical Center in Santa Monica eingeliefert, wo er einen Tag später starb.

 

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