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Kuriose Jagd in Wien

Cobra erschießt Wildschwein im Gemeindebau

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Im 22. Bezirk musste die Polizei ein Wildschwein jagen.

Am Samstag kam es in der Siebenburgerstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk zu einem kuriosen Polizeieinsatz. Um 20.45 wurde ein freilaufender Eber beim Einkaufszentrum in der Siebenbürgerstraße 4 entdeckt, der auf einem Spielplatz Kinder attackierte. Diese ergriffen sofort die Flucht, das Tier setzte daraufhin seine Route fort. Das Wildschwein zog weiter zu einer Wohnungsanlage in der Siebenbürgerstraße 16-26, wo es sich relativ ruhig verhielt.

Mai gefährlichste Zeit

Dennoch reagierte die Polizei hochsensibel, da die Mai die gefährlichste Zeit im Zusammenhang mit Wildschweinen ist. Diese befinden sich nämlich in der Frischlings-Beschützungsphase, was immer wieder auch zu Attacken gegen Menschen führen kann - erst kürzlich wurde, wie ÖSTERREICH berichtete, der britische Botschafter in Lainz von einem Wildschwein angegriffen und an der Hand verletzt.

Zuerst versuchten die Beamten, das Tier lebendig aus der Wohnanlage zu entfernen. Das Veterinäramt empfahl der Polizei, den Eber zu betäuben. Da jedoch von Seiten der MA60 nur ein Blasrohr zur Verfügung stand, für dessen Verwendung das Tier ruhig und in nächster Nähe stehen muss, rätselte man weiter. Auch eine Fangschleife der Diensthundeabteilung kam nicht in Frage, da das etwa 150 Kilo schwere Tier dafür zu groß war.

Video zum Thema: Kurioser Polizeieinsatz wegen eines Wildschweins
Videos: Viyana Manset Haber

Aus diesem Grund entschied man sich nach Rücksprache mit dem Veterinäramt dafür, das Tier zu töten. Die Cobra wurde alarmiert. Gegen 23.20 begab sich schließlich ein Cobrabeamter auf das Dach eines Einsatzbusses, von wo aus er das Wildschwein mit einem Schuss töten konnte. Polizeisprecher Patrick Maierhofer erklärte gegenüber ÖSTERREICH: "Wir haben alles versucht, das Tier lebendig zu entfernen. Wegen der großen Gefahr für Kinder musste jedoch dieser Schritt gesetzt werden."

Wildschweinjagd in Wien

Es dürfte nicht der erste Ausflug des Tiers in Wohngebiet gewesen sein. Bereits am Vortag gab es in der Donaustadt Einsätze wegen Gefährdung durch ein Wildschwein, am Freitag verließ das Tier aber selbstständig wieder die Stadt.

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