Erste Viren eingeschleppt

Grippe-Alarm: Ab jetzt werden 550.000 krank

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Fast 13.000 haben jetzt einen grippalen Infekt. Die echte Grippe ist im Anmarsch.

Wien. Kaum ein Büro oder eine Schulklasse ist nicht betroffen. Das Niveau der Krankenstände ist schon jetzt hoch. Alleine in Wien blieben in der Vorwoche (aktuellste Zahlen der WGKK) 12.624 Menschen mit grippalen Infekten im Krankenbett. Hochgerechnet waren österreichweit mehr als 200.000 Patienten im Krankenstand.
 
Ab jetzt wird es gefährlich, es beginnt die Verbreitung der Influenza-Viren. In der vergangenen Woche ist erstmals in dieser Saison die Grippe nach Österreich eingeschleppt worden. In europäischen Labors landeten bereits mehr als 1.100 Proben mit Grippe-Erregern. Das war der Startschuss.
 

In einer Woche stiegen die Krankenzahlen um 62 %

 
Explosion. Ab sofort schnellen die Zahlen der Grippekranken in Österreich in die Höhe. Die ersten Analysen der Experten der AGES zeigen: Wir hatten in der Vorwoche bereits mehr Kranke als in den zwei Jahren zuvor. Der Anstieg ist fast explosionsartig: plus 62 Prozent im Vergleich zu der Woche davor.
 
Sozialmediziner Michael Kunze warnt: „Am schnellsten verbreiten sich die Viren unter den Kindern in Schulen und Kindergärten.“
 
Todesfälle. Etwa 550.000 Österreicher werden in diesem Winter an der „echten“ Grippe, also der Influenza, erkranken. Es ist im Vergleich die häufigste Infektionskrankheit.
Im Extremfall endet sie mit dem Tod. Im Durchschnitt sterben jährlich 1.000 Menschen an den Folgen. Im Vorjahr waren es 1.400, so eine Analyse der AGES und des Zentrums für Virologie der MedUni Wien – mehr als dreimal so viele Opfer wie im Straßenverkehr. Auch fünf Kinder waren unter den Toten.
 

Impf-Muffel: Nur 5% der Österreicher geschützt

 
Die Experten sind geschockt: Die Risiken einer Grippe-Infektion sind weitgehend bekannt, dennoch lässt sich nur jeder 20. Österreicher impfen. „Dabei ist die Influenza die gefährlichste Infektion in Europa“, sagt Holger Flick von der Lungenabteilung des Uniklinikums Graz. Besonders gefährlich ist die Ansteckung für Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen. Das Risiko eines Herzinfarktes steigt um bis zu 1.000 Prozent.
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