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Gift-Attacken

Hunde-Killer: Immer mehr Anschläge in Österreich

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700.000 Hunde leben in Österreich. Hunde-Hasser wollen so viele wie möglich töten.

Sie verstecken Rasierklingen in Würsten, Glasscherben in Fleischstücken, Rattengift in Leckerlis und haben nur ein einziges Ziel: So viele Hunde wie möglich qualvoll daran sterben zu lassen.

Nie zuvor gab es in Österreich so viele Fälle, in denen Hunde vergiftet wurden, nie so viele Köder-Funde wie derzeit. „Es ist schrecklich, auch was die Bandbreite der Vergiftungsmethoden anbelangt. Der Einfallsreichtum der Hunde-Hasser kennt da keine Grenzen“, erklärt Erich Goschler von „Tierfreunde Österreich“ in ÖSTERREICH (siehe Interview unten).

In sechs Bundesländern gab es heuer bereits Funde

In gleich sechs Bundesländern registrierte der Verein heuer bereits Fälle, fast die Hälfte aller Vorfälle passiert in Wien. Mit einem kostenlosen WhatsApp-Dienst warnen die „Tierfreunde“ bereits jetzt Tausende Hundehalter über Giftköder-Funde im ganzen Land. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter im selben Gebiet mehrfach zuschlägt, ist sehr hoch. Schwieriger ist dagegen überhaupt festzustellen, ob sich ein Hund vergiftet hat.

Hunde-Killer: Immer mehr Anschläge in Österreich
© oe24

Karte: Heuer schon 25 Angriffe in Österreich

Hunde-Killer: Immer mehr Anschläge in Österreich
© oe24

Wien: 12 Angriff auf Hunde

Video zum Thema: Hundehasser treibt Unwesen in Wien

Bei ersten Symptomen sofort zum Tierarzt gehen

Auch Hundehalterin Barbara Müllner glaubte erst an eine harmlose Gastritis, als ihre Mischlings-Hündin Melli Durchfall bekam. Tatsächlich war es Gift. Die zehnjährige Hundedame starb an inneren Blutungen. „Heute bin ich sehr vorsichtig geworden“, so Müllner (siehe Interview rechts). Goschler rät, bei ersten Symptomen wie Erbrechen, Blut im Urin oder Durchfall sofort zum Tierarzt zu gehen. „Und das lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“, so Goschler

D. Müllejans

Experte: »Kaum eine Chance, das Tier vor Vergiftung zu schützen«

ÖSTERREICH: Ihr Verein zählt einen enormen Anstieg an Giftködern. Wie kann ich als Halter mein Tier davor schützen?

Erich Goschler: Das perfide ist: Viele Hunde-Hasser legen den Köder in einen Busch ab, der Hund läuft rein und frisst ihn dort. Der Hundehalter hat da kaum eine Chance, etwas mitzubekommen.

ÖSTERREICH: Es gibt nichts, was Hundehalter tun können?

Goschler: Wir raten Hundehaltern, sich in gefährlichen Gebieten, wo Köder gefunden wurden, besonders aufzupassen, Hunde an der Leine zu lassen und das Tier genau zu beobachten, um ihm notfalls den Köder noch entreißen zu können. (mud)

Besitzerin: »Meine Hündin Melli starb an Rattengift«

ÖSTERREICH: Was ist Ihrer Hündin genau passiert?

Barbara Müllner: Das Ganze passierte vor vier Jahren. Unsere Labrador-Mischlings-Hündin Melli hatte erst Durchfall. Da gingen wir noch von einer Gastritis aus. Einige Tage später begann sie dann Blut zu erbrechen und wir sind sofort mit ihr zum Tierarzt gegangen. Am Abend dann war sie tot.

ÖSTERREICH: War es Gift?

Müllner: Davon gehen wir nach der Autopsie des Tierarztes aus. Sie starb an inneren Blutungen, hervorgerufen durch Rattengift.

ÖSTERREICH: Wissen Sie, wann und wo genau Melli das Gift gefressen hat?

Müllner: Wir haben versucht, das herauszufinden, aber wir haben es nie erfahren. Das Heimtückische an Rattengift ist ja auch, dass es zum Teil erst zwei Wochen nach der Aufnahme wirkt.

ÖSTERREICH: Sie haben immer noch drei Hunde. Wie hat der Vorfall Ihr Leben verändert?

Müllner: Ich bin sehr vorsichtig geworden, lasse meine Hunde nicht längere Zeit unbeaufsichtigt und passe in Hundezonen ex­trem auf.(mud)

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