Massaker in Einkaufs-Straße

Terror: Drohungen gegen Österreich

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Der Austro-Terrorist fordert „Anschläge gegen Ungläubige“ in Einkaufsstraßen.

Der Terror kommt näher: Am 8. Jänner, einen Tag nach dem Paris-Attentat, rief ISIS-Kämpfer Mohamed M. von Syrien aus via Twitter zum „Abschlachten von Ungläubigen“ in Deutschland und Österreich auf. Unter dem Pseudonym „Abu Usama Al Gharib“ schrieb er: „An die Löwen des Islam in Deutschland und Österreich. Auch diese haben ein Charlie Hebdo nötig, so zeigt Allah von Euch Gutes. Mein Bruder in Deutschland. Überfahre einfach die Kuffar in einer vollen Einkaufsstraße oder schlachte sie herumschleichend. Der deutsche Verfassungsschutz bestätigt auf Anfrage diese Drohung ­gegenüber ÖSTERREICH.

Mohamed soll zu engstem Zirkel des IS gehören
Der Tweet ist mittlerweile gelöscht, der Schock bleibt. Es ist die bisher konkreteste Drohung gegen Österreich. Denn Mohamed M., in Wien geborener Sohn ägyptischer Einwanderer, ist kein Unbekannter: Er soll zum engsten Kreis der Terrormiliz Islamischer Staat gehören, zählt zu den meistgesuchten Islamisten und saß in Wien vier Jahre in Haft. Auf dem aktuellsten Foto posiert er lächelnd neben zwei Leichen.

Polizei-Offensive: Spezial-Einheiten werden aufgerüstet
Es ist nicht die einzige Drohung, die den heimischen Verfassungsschutz beschäftigt: „Wir beobachten in sozialen Medien immer wieder Aufrufe zu Gewalt, auch gegen Österreich“, bestätigt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) im ÖSTERREICH-Interview.

„Nach Paris herrscht bei uns jetzt eine erhöhte Alarmbereitschaft.“
Mikl-Leitner greift hart durch: Bis zu 500 Polizisten mehr bewachen neuralgische Punkte auf der Straße, alle 67 Jihad-Rückkehrer stehen im Fokus des Staatsschutzes: „Gegen alle wurde Anzeige erstattet“, sagt Mikl. Die Exekutive wird besser ausgerüstet, die interne Kommunikation (Digitalfunk) verbessert und Spezialeinheiten personell aufgestockt.

Jochen Prüller

Mikl-Leitner: "Seit Paris sind bis zu 500 Polizisten mehr auf den Straßen"

ÖSTERREICH: Mohamed M. droht Österreich via Twitter. Wie ernst ist das zu nehmen?
Johanna Mikl-Leitner: Es gibt immer wieder Drohungen gegen Österreich in sozialen Medien. Durch Paris gilt erhöhte Alarmbereitschaft.

ÖSTERREICH: Was bedeutet das genau?
MiklLleitner: Direkt nach Paris haben wir die Präsenz der Polizei erhöht. 400 bis 500 Beamte sind jetzt mehr im Einsatz, bewachen neuralgische Punkte. Eine Sicherheitsoffensive wird erarbeitet.

ÖSTERREICH: Was soll diese Sicherheitsoffensive umfassen?
Mikl-Leitner: Einsatzkräfte sollen mit gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern besser ausgestattet werden, wir wollen Digitalfunk und digitales Leitsystem ausbauen. 67 Rückkehrer stehen im Fokus, gegen jeden wurde Anzeige erstattet.

ÖSTERREICH: Werden auch Spezialisten wie Cobra personell jetzt aufgestockt?
Mikl-Leitner: Das Personal wird aufgestockt. Wir brauchen mehr Experten mit interkulturellem Hintergrund und für Analysen im Kampf gegen den Terror.

(prj)

Verwandte holten Jihad-Mädchen ab

Dienstag, früher Nachmittag, Landesgericht Salzburg: Verwandte holen jene 16- und 17-jährigen Mädchen aus Salzburg und Oberösterreich ab, die in den Jihad reisen wollten. Die zuständige Richterin hat sie als Beschuldigte einvernommen, aber wieder entlassen. Grund: „Es lag kein dringender Tatverdacht gegen die Mädchen vor“, so das Landesgericht Salzburg auf Anfrage.

Keine Auflagen
Das Gericht hat auch keine Auflagen festgelegt. Die Teenager mit tschetschenischen und serbischen Wurzeln können sich frei bewegen, haben Reisefreiheit In Rumänien gefasst. Die 16- und die 17-Jährige stehen im Verdacht, sich Ende Dezember 2014 bereit erklärt zu haben, ISIS-Kämpfer zu heiraten. . Sie wollten mit dem Zug in Richtung Bulgarien und Naher Osten reisen, wurden jedoch am Sonntag bei der Einreise von Ungarn nach Rumänien erwischt und nach Österreich zurückgeschickt. Das Ermittlungsverfahren gegen die beiden Mädchen aus Salzburg und Enns (OÖ) läuft aber weiter.

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