Schiffschraube tötete Opfer

Todesdrama vom Wörthersee: Wer lügt?

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Beschuldigter Manager setzt sich zur Wehr: „Ich saß nicht am Steuer des Bootes.“

Es begann am 2. Juni mit einer feuchtfröh­lichen Männerrunde in der Strandbar „Lakeside“ am Südufer des Wörthersees und endete in einer Tragödie: Vier schwer angetrunkene Freunde und ein einheimischer Bootsführer schipperten hinaus. Irgendwann übergibt der 32-jährige Kärntner das Steuer an einen prominenten Medienmanager (44) aus Niederösterreich. Dieser hat 1,2 Promille Alkohol im Blut, fährt rasant mit dem Boot, als plötzlich einer seiner besten Freunde über Bord geht: Manfred Schroll, ebenfalls 44 Jahre alt und erfolgreicher Baumeister. Einen Tag später wird dessen Leiche in 30 Metern Tiefe entdeckt.

Seit Mittwoch steht die Todesursache fest: Das Opfer ist nicht im See ertrunken, sondern beim Rückwärtsfahren von der Schiffsschraube getötet worden. Doch wer fuhr zu diesem Zeitpunkt das Boot? Der beschuldigte Medienmanager, gegen den wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung ermittelt wird?

Haftstrafen bis zu 
drei Jahren drohen

Nein, sagte dieser in Einlassungen gegenüber den Behörden. Er sei zeitgleich mit seinem Freund ins Wasser gestürzt. Das anschließende Manöver mit dem Rückwärtsfahren habe ein anderer durchgeführt. Eine Aussage, die nicht widerlegt ist, aber Zeugenaus­sagen widerspricht.

Irgendjemand sagt die Unwahrheit, aber wer?

Das müssen die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ergeben. Ein zusätzliches Gutachten durch einen Schiffs-Experten wurde angefordert.

Gegen den 32-jährigen Kärntner, der dem betrunkenen Medienmanager das Unglücksboot überlassen hatte, wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Beiden Herren droht im Falle einer Anklageerhebung und eines Prozesses eine bis zu dreijährige Haftstrafe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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