Eisenstangen-Mord

Totales Behörden-Versagen

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Pleiten, Pech und Pannen: Der Mord vom Brunnenmarkt hätte verhindert werden können.

Was die eingesetzte „Soko Brunnenmarkt“ inzwischen über die Hintergründe des Eisenstangen-Mordes an der Putzfrau Maria E. (34) vom Mai herausgefunden hat, klingt wie eine Bankrotterklärung der Behörden. Im kollektiven Versagen wurde der spätere mutmaßliche Mörder Francis N. (21) wie eine tickende Zeitbombe auf seine Umgebung losgelassen. Alle haben über die Gefährlichkeit des verhaltensauffälligen Nigerianers Bescheid gewusst, doch entsprechend reagiert hat niemand. Trotz zahlreicher Vorfälle ist die Unterbringung des Obdachlosen nicht erfolgt.

Halb nackt mit Axt 
in Döbling aufgetaucht

Die Soko nennt ein konkretes Beispiel: Schon Wochen vor der Bluttat von ­Ottakring, tauchte Francis N. in Döbling auf. Er stand mit heruntergelassener Hose in der Hungerbergstraße, fuchtelte mit einer Axt herum. Polizeibeamte machten eine Meldung, wie bei anderen Zwischenfällen mit dem Nigerianer. Doch die Protokolle versandeten, eine Zusammenführung der Informationen scheiterte am System.

Die fatale Folge: Die psychische Erkrankung des Obdachlosen wurde nicht erkannt, eine Einweisung in die Psychiatrie unterblieb. Maria E. bezahlte dies mit dem Leben.

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