Mädchen missbraucht

Volleyball-Trainer: Vater packt aus

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Beim Traditionsverein gibt man sich überrascht. Doch schon seit 11 Jahren läuten die Alarmglocken.

Als der 60-jährige ­Jugendtrainer vor zwei Wochen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs mehrerer Mädchen verhaftet wurde, gab sich die Vereinsführung völlig überrascht. „Alle wurden getäuscht“, so Vereinspräsident Peter Kutschera. „Bis jetzt ist kein Verdacht gegen den 60-Jährigen bekannt gewesen“, versichert auch Aleksandar Jovanović, sportlicher Leiter. Der Vater einer heute 21-Jährigen zieht mit seiner Aussage in ÖSTERREICH die Verantwortung des Vereins stark in Zweifel.

„Meiner Tochter war 11, als sie 2006 bei einem Trainingscamp in Tschechien war. Als sie zurückkam, erzählte sie, dass der Trainer sie bei sich duschen ließ. weil es angeblich zu wenige Duschen gab, und dass er mindestens eine Mitspielerin im Alter meiner Tochter massiert hat. Meine Frau und ich waren so empört.“

Er massierte Mädchen
bei Trainingscamp

Über Vermittlung von Volleyball-Legende Peter Kleinmann kam es daraufhin zu einem Gespräch mit der damaligen Vereinsführung, die aber keine Ermittlungen oder gar Konsequenzen nach sich zog. „Der Trainer war dabei und lächelte süffisant. Wenige Wochen später ging’s auf ein Camp nach Italien. Als wir von den Mädchen hörten, dass sie beim Trainer im Wohnwagen schlafen dürften, nahm ich unsere Tochter aus dem Verein.“ Wie die Polizei bestätigt, ereigneten die erste Fälle tatsächlich im Jahr 2006. Der Vater zu ÖSTERREICH: „Wenn man uns damals ernst genommen hätte, würde es später folgende Opfer vielleicht gar nicht geben.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

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