Müllendorf

Bürgermeister findet 'Mon Cheri' in Postkasten

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Ortschef glaubt nicht an "Lausbuben" - LKA ermittelt.

Der Bürgermeister von Müllendorf (Bezirk Eisenstadt Umgebung), Werner Huf (S), hat vergangene Woche eine "Mon Cheri"-Praline in seinem Briefkasten entdeckt. Er hat in Erinnerung an das Giftattentat auf den Bürgermeister von Spitz an der Donau, Hannes Hirtzberger, die Polizei eingeschaltet. Das berichtete die Wochenzeitung BVZ in ihrer Ausgabe vom Mittwoch. Ronald Reiter, stellvertretender Sicherheitsdirektor, bestätigte den Fall. Die Ermittlungen laufen, die Praline werde untersucht.

Diskussion um Windräder
Er fühle sich "bedroht und gefährdet" und habe deshalb auch Anzeige erstattet, sagte Huf der Wochenzeitng. Er glaube nicht "an einen Lausbubenstreich oder einen schlechten Scherz". Möglicher Hintergrund könnte seiner Einschätzung nach eine Diskussion über Windräder in Müllendorf sein.

LKA ermittelt
Nun habe das Landeskriminalamt Burgenland wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung die Ermittlungen aufgenommen, teilte Reiter mit. Aktuell werde die Praline in Wien chemisch untersucht und die Inhaltsstoffe überprüft. "Wie lange das dauern wird, kann man nicht sagen", so der stellvertretende Sicherheitsdirektor. Der Fall werde die Kriminalisten aber in jedem Fall einige Wochen beschäftigen. Denn selbst wenn die Praline nicht manipuliert ist, könne man eine gefährliche Drohung nicht ausschließen, sagte Reiter.

Am 9. Februar 2008 hatte Hannes Hirtzberger, damaliger Ortschef von Spitz an der Donau, ein mit Strychnin versetztes Mon Cheri gegessen, dass ihm jemand als Geschenk mit einer Grußkarte auf sein Auto gelegt hatte. Er brach zusammen und wurde in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Hirtzberger befand sich wochenlang im Koma, mittlerweile wird er zu Hause gepflegt. Der Giftattentäter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
 

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