Wörthersee-Drama

Familie fordert 750.000 € für das Opfer

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Der tödliche Bootsunfall bleibt rätselhaft, die Opfer-Familie fordert hohen Schadenersatz.

Der zweite Prozesstag um den tödlichen Bootsunfall von Maria Wörth am Wörthersee vom 2. Juni vergangenen Jahres stand im Zeichen der Gutachter. Der Sachverständige Wolfgang Tributsch bestätigte das Ermittlungsergebnis. Demnach ist das Opfer, der 44-jährige Unternehmer Manfred Sch., nachdem er aus einem Motorboot gefallen war, von der Schiffsschraube teilenthauptet worden.

Dem angeklagten Bootsführer, einem prominenten Medienmanager aus Niederösterreich, wirft die Staatsanwaltschaft grob fahrlässige Tötung vor. Der 45-Jährige soll alkoholisiert durch sein riskantes Fahrverhalten dafür verantwortlich sein, dass sein Freund aus dem Boot ins Wasser stürzte. Anschließend sei er rückwärtsgefahren und habe so den 44-Jährigen mit dem Propeller erfasst.

Doch der Hergang bleibt weiterhin rätselhaft. So macht der Angeklagte geltend, selbst aus dem Boot gefallen zu sein, weil ihm das spätere Opfer mit beiden Händen ins Lenkrad gegriffen habe. Er sei selbst zum Unglückszeitpunkt aus dem Boot gefallen, was Zeugen vom Ufer aus auch gesehen haben sollen. Demnach könne der Manager es nicht gewesen sein, der den fatalen Rückwärtsgang beim Boot eingelegt habe.

Der Eigentümer des Motorbootes berichtete von einem Anruf eines Bekannten, der ihm geschildert habe, dass „die so damisch fahren“. Der Angeklagte soll waghalsige Kurven („Power Turns“) gefahren sein.

Die Familie des Opfers ist per Nebenklage vertreten. Die Witwe und die beiden Kinder fordern jeweils 250.000 Euro Schadenersatz. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

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