Eine Tote, 27 Verletzte

Zug-Crash: Fernverkehr läuft ab Abend

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Ermittlungen zu Unglücksursache im Laufen, keine Angaben von Polizei und ÖBB.

Die nach dem Zugsunglück im obersteirischen Niklasdorf am Montag gesperrte Bahnverbindung zwischen Leoben und Bruck/Mur sollte am Abend des Aschermittwochs wieder freigegeben sein, wie die ÖBB auf APA-Anfrage mitteilten. Zur Unglücksursache gab es seitens ÖBB und Polizei keine Angaben, die beiden Lokführer wurden noch nicht näher einvernommen. Einer ist zudem verletzt und noch im Spital.

Bei der seitlichen Kollision eines Fernzuges von Graz nach Saarbrücken und eines Regionalzugs am Montag war eine Frau (58) aus Deutschland getötet worden, 27 Menschen wurden verletzt. Laut Polizei liegt das Obduktionsergebnis noch nicht vor, dies könnte noch dauern.
 

Zug-Unglück in der Steiermark

Das Landeskriminalamt Steiermark und die Unfalluntersuchungskommission des Infrastrukturministeriums haben Ermittlungen aufgenommen. Die Unglücksstelle sei von der Spurensicherung begutachtet und dokumentiert worden, das rollende Material wurde zur Bergung freigegeben. Auch habe ein von der Staatsanwaltschaft Leoben bestellter Sachverständiger seine Arbeit aufgenommen. "Die Unfallstelle war sozusagen als Tatort gesperrt gewesen", sagte Polizeisprecher Markus Lamb. Die Einvernahmen des technischen Personals seien im Laufen, wie etwa Fahrdienstleiter. Die beiden Lokführer stünden unter Schock, nähere Befragungen habe es noch nicht gegeben. Beide Lokführer seien Österreicher, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger zur APA.

Die Strecke zwischen Leoben und Bruck/Mur könnte am Aschermittwoch gegen 19.30 Uhr für den Fernverkehr freigegeben werden, sagte Hahslinger. Für den Regionalverkehr dürfte diese Woche zwischen den beiden Bahnhöfen noch weiter ein Ersatzverkehr mit Autobussen geführt werden. Die Gleiskörper seien im Bereich der Unfallstelle nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen worden wie befürchtet. "Das müssten wir rasch wieder hinkriegen", meinte der Sprecher.

Nach ÖSTERREICH-Informationen gehen die Ermittler mit größter Wahrscheinlichkeit davon aus, dass menschliches Versagen zugrunde lag. Offenbar trägt der Lokführer des Regionalzuges die Verantwortung für die Katastrophe, weil er losfuhr, bevor der EuroCity durch war.    

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