München

Tiroler Blaskapelle sorgt für Nazi-Skandal am Oktoberfest

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Die Zillertaler haben ein Stück gespielt, das für Experten als „Emblem für die NS-Zeit in Tirol“ steht. 

Noch keine Woche ist das Oktoberfest alt und schon jetzt gibt es einen Nazi-Skandal am größten Volksfest der Welt. Während des alljährlichen Trachten- und Schützenumzugs am ersten Sonntag des Fests kamen 9.500 Menschen zusammen und musizierten. Darunter waren auch 25 Kapellen aus dem Ausland. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ nun berichtet, sorgten ausgerechnet Österreicher für Trubel. Zwei Blaskapellen aus dem Zillertal (Tux und Finkenberg) spielten den „Standschützenmarsch“ von Sepp Tanzer. 

Dieses Stück gilt allerdings unter Musikwissenschaftlern als ein Symbol für den Nationalsozialismus in Tirol. So erklärt Kurt Drexel von Universität Innsbruck gegenüber dem Blatt. Dass Tanzer den Marsch einst vor Hitler und Mussolini spielte und er dem damaligen Gauleiter Tirols Franz Hofer gewidmet hatte. Auch der Text nimmt Bezug auf die Nazi-Geschichte.

Vor vier Jahren wurde den Gruppen in Tirol seitens des Landesblasmusikverbandes empfohlen dieses Stück nicht mehr zu spielen – aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus. Auf Anfrage der „SZ“ erklärte Franz Hauser, Obmann des Zillertaler Blasmusikverbandes, dass man das Stück gespielt habe, weil es ein schöner Marsch sei und nicht wegen der Nazi-Geschichte Tanzers. Immerhin gab es kein Verbot dieses zu spielen. 

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