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Festgenommen

Das dunkle Geheimnis des Millennium City-Bankräubers

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Der Spiel- und Drogensüchtige legte vor der Kripo eine Lebensbeichte ab.

Er hatte sich alles ganz genau überlegt und die Bank-Austria-Filiale in der Millennium-City wochenlang beobachtet, bevor er Montagmittag zuschlug und geschnappt wurde – ÖSTERREICH berichtete.

Widerstand

Für die Polizei ist Daniel C. jedenfalls ein „alter Bekannter“ – schon mit 14 ging die kriminelle Laufbahn des Sohns einer Zuwanderer-Familie aus Ex-Jugoslawien los, als sich seine Eltern scheiden ließen: Noch als Teenie verbüßte er eine 15-monatige Haft wegen 145 Einbruchsdiebstählen und eines Raubs. Immer wieder musste der Jugendliche und junge Mann hernach hinter Gitter – hauptsächlich wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Seit er 2013 das letzte Mal aus der Haft kam, wurde es deliktmäßig still um Daniel C.

Waffe

Das einstige schwere Kaliber fand sogar eine Job als Verkäufer, brachte seinen gesamten Lohn allerdings an Spielautomaten und mit Drogen durch. Seit Anfang des Jahres war der 27-Jährige arbeitslos. Und auch sein Vater, mit dem er zusammenlebt, geriet in finanzielle Turbulenzen.

Banküberfall Millennium City

Deshalb beschloss er eine Bank, die nur sechs Straßen von seiner Wohnung entfernt liegt, in der Millennium City zu überfallen. Um 100 Euro kaufte e sich eine Softgun und eine Staubschutzmaske und zeichnete sich auf einem Zettel den genauen Fluchtplan durch die Hinterhöfe im 20. Bezirk. Mit einem Geldpaket gelang ihm die Flucht.

Schnaufen

Dennoch wurde er von drei Polizisten erkannt und kur vor seiner Haustür überwältigt, weil beim Laufen so schnaufte. Frustriert legt er beim Verhör eine Lebensbeichte ab, wonach er im Februar 2010 im 2. und im 21. Bezirk zwei Banken überfallen hatte. Seine Komplize ist noch flüchtig. Es gilt die Unschuldsvermutung. Daniels Anwalt Philipp Wolm: „Der Coup in der Millennium City war eine reine Verzweiflungstat meines Mandanten.“

Roland Kopt

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