Abgründe bei Ermittlungen

Ehrenmord an 14-Jähriger: "Haben Tochter schon vergessen"

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Hier sind Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt besonders gefordert.

Nach dem Mord an der 14-jährigen Bakhti S. und der Verhaftung ihres älteren Bruders Hikmatullah (18) tun sich bei den Recherchen um die afghanische Familie mit aufrechtem Asylstatus wahre Abgründe auf. Wie berichtet, besteht der Verdacht, dass der Vater alles gewusst hatte, wenn er nicht sogar den Auftrag gegeben haben könnte, die Tochter, die sich nicht fügen wollte, zu töten.

Die Familie – die von der Sozialhilfe und Diebstählen leben soll und in der Wohnung in der Fernkorngasse in Favoriten alle Fenster abgedunkelt hat – zeigt sich bei Besuchen nicht sonderlich einfühlsam. Gegenüber Reportern der Zeitschrift "Falter" meinte die Mutter, die mit dem zehnten Kind hochschwanger ist: „Bakhti? Wir haben sie schon vergessen und wollen nicht mehr an sie erinnert werden.“

Was in dieser streng muslimischen Familie zählt, sind ohnehin nur Söhne. Zwei Töchter wurden nach Pakistan zwangsverheiratet, die 14-Jährige wehrte sich dagegen: ihr Todesurteil? Eine Anwältin und ein Verteidiger haben wegen unüberbrückbarer Differenzen das Handtuch geschmissen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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