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Heiße Spur zum Killer: Ist er ein Bewohner?

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Friseur Ahmed A. kam Freitagabend nach Hause und sah einen Verdächtigen.

Wien. Gegenüber oe24.tv-Reporter Martin Grasl erzählt Ahmed A., was er über den schrecklichen Fall und über den Verdächtigen, der im Dittes-Hof wohnt, weiß: „Ich kam mit meiner Frau und den Hunden am Abend heim, es war schon nach 21 Uhr und da war diese Typ bei der Müllinsel, wo ich später erfahren habe, dass die Kleine gefunden wurde. Der extrem dünne zirka 40-jährige Mann ist ganz aufgeregt auf und ab gegangen. Ich bin mir sicher, der war auf Drogen wegen der großen Pupillen, und wir sind ihm lieber aus dem Weg gegangen.“

Heiße Spur zum Killer: Ist er ein Bewohner?
© Eckhardt

"Ich dachte zuerst an Terror-Ermittlungen"

Am nächsten Tag bemerkte der Chef eines Friseur-Ladens in der Früh einen großen Polizeieinsatz in seiner Wohnhausanlage: „Ich dachte, das sind Terror-Ermittlungen, weil gar so viele Beamte rumliefen.“ Dann erfuhr Ahmed A. von Kunden von dem verschwundenen Mädchen und dass es tot in einem Müllcontainer gefunden wurde – und zwar genau dort, wo er den verdächtigen Junkie, der einen blauen Jogginganzug trug, gesehen hatte.
 

Kinderleiche in Mistkübel entdeckt

Verdächtigen-Suche bei mit Friseur mit einem Foto

„Ich habe eh die ganze Nacht immer wieder an den Mann gedacht, also habe ich die Polizei angerufen,“ sagt der vermeintliche Zeuge. Seinen Angaben zufolge seien die Cops hernach zu ihm gekommen mit den Fotos zweier Verdächtiger, die auch im Gemeindebau wohnen: „Der eine war es sicher nicht, aber der andere hatte genau diese hervorstechenden Augen und dieses hagere Gesicht, nur dass er deutlich jünger aussah.“ Daraufhin sollen die Ermittler verraten haben, dass das Foto zehn Jahre alt sei.
 

Vater weiß noch nichts – Gerüchte wegen Unfall

Ob er tatsächlich der Mörder der siebenjährigen Hadishat ist, kann zum gegenwärtige Zeitpunkt nicht gesagt werden – Faktum ist, dass die Polizei Samstagnachmittag mit 15 Beamten weiter auf Spurensuche im Gemeindebau in der Heiligenstädter Straße 11-25 war. Der Vater der 7-Jährigen weiß noch nichts vom Tod der Tochter – er weilt zur Zeit in Italien. Hartnäckig hält sich im Dittes-Hof nach wie vor das Gerücht, dass das Mädchen vielleicht einen Unfall hatte und dass jemand (nicht die Familie!) das Ganze vertuschen wollte. 

So wurde die Leiche gefunden

Als die Müllabfuhr die Mistkübeln leeren wollten, wurden sie von den anwesenden Polizisten zunächst daran gehindert und man machte sich an die gemeinsame Durchsuchung der Container. In einem davon fand ein Mitarbeiter der MA48 schließlich die Leiche eines Kindes, die in einen Plastiksack eingewickelt war.  "Die Beamten begannen die Behälter zu durchsuchen und entdeckten die verpackte Leiche", sagte Steirer. Die Gerichtsmedizin wurde verständigt und sollte die Leiche untersuchen.
 
Video zum Thema: oe24.TV vor Ort: Kinderleiche in Wien entdeckt

Fundort als "Drittes-Hof" bekannt

Der Müllcontainer, in den die Leiche abgelegt worden ist, befand sich unmittelbar im Eingangsbereich des "Dittes-Hof" in der Heiligenstädter Straße 11-25. Die Polizei nahm dort in den Morgenstunden zunächst die Suche nach der vermissten Schülerin wieder auf, man plante auch den Einsatz von Spürhunden, um das in dem Gemeindebau gemeldete Mädchen zu finden. Zuvor hatte man unter anderem schon in den Kellern der in den 1920er-Jahren errichteten Wohnhausanlage nach dem Mädchen gesucht. Doch jetzt stellte sich heraus, dass die Leiche die 7-jährige Vermisste Hadishat ist. 
 
Laut ÖSTERREICH-Informationen kommt man in den Müllraum der Wohnanlage nur mit einem Schlüssel.

Eltern aus Tschetschenien

Die Eltern des vermissten Kindes, sie stammen aus Tschetschenien, wurden bereits befragt. "Die Kleine ist zuletzt am Nachmittag gegen 15.00 Uhr beim Spielen gesehen worden. Die Vermisstenanzeige wurde dann gegen 23.30 Uhr von einem Angehörigen auf einer Polizeidienststelle aufgegeben", gab die Sprecherin an. Die 7-Jährige war Teil einer tschetschenischen Großfamilie. 
 
(lae. kor)
 
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