Rechnungshof:

Horror-Bericht zu Wiens Gangbetten

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Hunderte Gangbetten in Wiens Spitälern – am Wochenende keine Kontrolle.     

Seit 2006 streitet die Politik über die Gangbetten in den Spitälern 
des Krankenanstaltenverbunds. Vor mittlerweile zwölf Jahren empfahl der Stadtrechnungshof dringend ein EDV-gestütztes Monitoring und organisatorische Vorkehrungen gegen die menschenunwürdige Unterbringung auf Spitalsgängen.

Jetzt liegen neue Prüfberichte des Stadtrechnungshofs vor, die einen veritablen Skandal im Bereich der zuständigen Stadträtinnen – bis 2016 Sonja Wehsely, jetzt Sandra Frauenberger – belegen:


Hunderte Gangbetten

Obwohl die durchschnitt­liche Bettenauslastung in Wiens Spitälern 2016 nur 80,6 Prozent betrug, gab es im April 2017 insgesamt 300 Gangbetten, im Mai 2017 lagen 200 Menschen zwölf Stunden oder länger auf Spitalsgängen, im Juni waren es 216.

Der wahre Skandal dahinter: Es dauerte zehn lange Jahre, bis diese allerersten Daten des computergestützten Monitorings zur Verfügung standen.


Kein Management

Das in mehreren Pressekonferenzen groß angekündigte Bettenmanagement gibt es bis heute nur von Montag bis Freitag. Erst im Laufe des Jahres 2018 soll es – zwölf Jahre nach der ersten Kritik – auch auf das Wochenende ausgeweitet ­werden.

Josef Galley     

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