Freitag ab 10 Uhr

Wer säuft, zahlt bis zu 700 € Strafe

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Trinken am Kriminalitäts-Hotspot ist untersagt. Weitere Städte sprechen Alk-Verbote aus.

Ab heute greift die Polizei am Wiener Praterstern durch: Wer im und rund um den Bahnhof, der als Kriminalitäts-Hotspot und Trinkertreff verschrien ist, Alkohol trinkt, kann mit 70 Euro Strafe belegt werden. Im Wiederholungsfall werden sogar bis zu 700 Euro fällig. „Ab 10 Uhr geht’s los“, sagt Polizeisprecherin Daniela Tunst zu ÖSTERREICH. Erste Amtshandlungen werden eher darin ­bestehen, zu ermahnen und über das nun geltende Verbot aufzuklären, so Tunst.

60 schwer Alkoholisierte täglich am Praterstern

„Wir geben 150.000 täglichen Benutzern ihr Sicherheitsgefühl am Praterstern zurück“, sagte Wiens designierter Neobürgermeister Michael Ludwig auf oe24.TV. Er hat das Alkoholverbot durchgesetzt.

Zwischen 20 und 60 schwer alkoholisierte Per­sonen würden sich täglich am Praterstern aufhalten, so Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Und: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen Alko-Szene und Kriminalität.“ 50 zuletzt am Praterstern festgenommene Personen „waren schwer alkoholisiert. Das Verbot hilft, das Festsetzen einer kriminellen Szene zu verhindern“, sagte der Polizeichef.

Alkoholverbot am Praterstern
© oe24

Alk-Verbote in Innsbruck, Salzburg, Graz und Linz

Der Praterstern in Wien ist der vierte Bahnhof, auf dem ein Trinkverbot gilt. In Dornbirn, Innsbruck und seit Mitte April in Salzburg darf kein Alkohol getrunken werden. „Die Erfahrungen sind sehr gut. Es gibt weniger Probleme“, sagt ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger zu ÖSTERREICH. Die Situation am Praterstern schildert er drastisch. „Die Fahrgäste müssen sich durch Betrunkene den Weg bahnen. Teilweise liegen diese auf dem Boden“, sagt Hahslinger. Reisende würden nicht direkt angepöbelt, „aber das subjektive Sicherheitsempfinden ist gering“.

Mehr Trinkverbote

Rund um den Grazer Hauptplatz gilt ebenso ein Alkoholverbot wie in in der Fußgängerzone von Eisenstadt. Im Linzer Hessenpark soll bald ebenfalls das Trinken von Alkohol untersagt werden. In Wien ist die zunächst auf ein Jahr beschränkte Maßnahme eher Anfang als Ende: „Wir werden ein Alkoholverbot auch an anderen Plätzen prüfen“, kündigte Michael Ludwig an.

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