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Acht Nachbarländer, vier Regelungen

Totales Chaos an unseren Grenzen

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Corona ordnet unser Leben völlig neu. „Grenzenlos“ ist Reisen derzeit kaum.

Wenige Wochen vor Beginn der Sommerferien ist die Situation an den Grenzen ein Chaos an Verboten und zeitlichen Limits.

Das mussten etliche Österreicher auf schmerzhafte Weise erfahren. So ist es etwa für Deutsche erlaubt, zu uns zu reisen. Umgekehrt dürfen wir aktuell nicht nach Bayern, auch nicht kurz, um etwa einzukaufen.

Beispiel: Ein Paar aus Oberösterreich musste in Deutschland 90 Euro Strafe für ihren illegalen Grenzübertritt bezahlen.

Ein Blick in die Asfinag-Autobahn-Kameras zeigte jedoch gestern zu Mittag: Der Reiseverkehr nach Deutschland, Slowenien und auch Italien war durchaus stark.

Quarantäne, obwohl die Grenze bereits offen ist

Strand. Die Lage ist verzwickt: An acht Länder grenzt Österreich, insgesamt gibt es vier verschiedene Regelungen (siehe rechts). Neben Italien ärgert sich auch Kroatien über unsere Reisepolitik. Wer durch Slowenien an das Urlaubsland an der Adria fährt – und das machen bereits Tausende –, muss bei der Rückfahrt in Quarantäne, obwohl Kroatien die Grenzen für Österreicher aufmachte. Aber eben nicht umgekehrt.

Für eine raschere Öffnung kämpft Kärntens SP-Landeshauptmann Peter Kaiser. Sein Wunsch: dass noch vor dem 15. Juni Reisen nach Italien erlaubt werden.

Wieder zu? Slowenien überlegt, sehr bald die Grenze nach Italien zu öffnen. Dann wird die Situation absurd: Italo-Fans können nach Slowenien und dann nach Italien.

Insider meinen: Österreich wird sich das nicht gefallen lassen und dann die Fahrt nach Slowenien verbieten …

Griechenland: Vom Flieger direkt ins Isolations-Hotel

Gleich zwei TV-Sender (ntv und RTL) aus Deutschland testeten die Einreise nach Griechenland per Flugzeug. Noch im Flieger mussten alle persönlichen Daten angegeben werden, damit man kontaktiert werden kann, falls es einen Corona-Fall an Bord gab.

Nach der Landung geht es direkt zum Covid-19-Test per Abstrich. Ein Bus führt die Passagiere danach in ein nahes Hotel – hier müssen die strandhungrigen Touristen auf die Ergebnisse im Zimmer warten. Nicht einmal die Bar darf besucht werden. Noch bis 15. Juni gilt auch bei einem negativen Bescheid eine 14-tägige Quarantänepflicht am eigentlichen Zielort.

Salzburg: Kontrolle ade!

Seltsame Szenen zwischen Salzburg und Deutschland. ÖSTERREICH-Reporter Mike Vogel gestern auf Lokalaugenschein in Freilassing: „Es war ein Mega-Stau, die Wartezeiten lagen bei mehr als 20 Minuten.“ Grund: Österreicher wollten zum Shopping nach Bayern. Die Polizei kontrollierte zunächst eifrig, schickte viele wieder heim.

Aber: Gegen 15 Uhr bauten die deutschen Polizisten alles ab und verschwanden. Die Grenze war frei, wer wollte, fuhr hinüber.

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