Parteirebellen schießen quer

Kopftuch-Streit in Wiener SPÖ eskaliert

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Ein offener Brief sorgt für Aufregung um Ludwigs erste Neu-Besetzung.

Seit sich die neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, Barbara Novak, auf oe24.TV für ein Kopftuchverbot an Schulen ausgesprochen hat, gehen in der Partei die Wogen hoch. Nicht allen ist das Fischen in blauen Wähler-Gewässern recht.
 

FPÖ soll nicht rechts überholt werden

 
Widerstand. Ein offener Brief der umstrittenen "Sektion 8" lässt die Aufregung jetzt weiter eskalieren. Sie habe "als Genossin mit Entsetzen" gelesen, dass das Thema "nun von hoher SPÖ-Stelle" wieder aufgewärmt wird, schreibt Laura Fuchs-Eisner dort. "Der Versuch, die FPÖ von rechts zu überholen, geht - immer wieder - nach hinten los", kritisiert die Lehrerin. Dass man "hier gezielt Unfrieden säen will", verstehe sie nicht.
 
Belehrung. Auch Martina Malyar, scheidende Bezirksvorsteherin im Alsergrund, teilt diese Ansicht. "Ich halte es nicht für richtig, wenn Muslime von einer europäischen Frau gesagt bekommen, wie es geht", erklärte sie.
 

Himmer will lieber über alle Religionen reden

 
Unterstützung. Sanfte Rückendeckung kommt dafür zum Beispiel aus dem Stadtschulrat. Er sei gegen "Denk verbote", hielt Präsident Heinrich Himmer fest. "Wenn man über Verbote spricht, dann müssen wir über alle Religionen reden", forderte er außerdem. Der Stadtschulrat und einzelne Schulen dürften aber aufgrund Staatsgrundgesetzes gar keine Verbote aussprechen.
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