Von Macron

So herzlich wurde Kurz empfangen

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Zunächst ließ Marcon den Kanzler warten, dann wurde es umso freundlicher.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben sich erfreut über den Durchbruch bei den deutschen Koalitions-Sondierungen gezeigt. "Ich wünsche der deutschen Kanzlerin, dass die Koalitionsverhandlungen gut voranschreiten und es gelingt, zügig eine Regierung zu bilden", sagte Kurz am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz mit Macron im Pariser Elysee.
 
"Heute früh haben wir positive Nachrichten aus Deutschland erhalten", sagte Macron. "Ich freue mich wirklich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt eine Koalitionsregierung aufbauen kann." Er wünsche sich, dass nun in den Koalitionsverhandlungen "ein positives Ergebnis rauskommt mit einer starken Kanzlerin".
 
Das Ergebnis der Sondierungen bezeichnete Macron in Anspielung auf die gescheiterten Jamaika-Gespräche als "positiver für das europäische Projekt als das, was wir vergangenes Jahr hatten".
 
Kurz bezeichnete Deutschland als "eines der wichtigsten Länder in der Europäischen Union". Daher sei es "gut für Deutschland, gut für Österreich und gut für die Europäische Union", wenn jetzt schnell eine Regierung gebildet werden könne.
 

Macron zu FPÖ: "Europäische Ambition" von Kurz "ausschlaggebend" 

 

Der französische Präsident Emmanuel Macron vertraut angesichts der umstrittenen FPÖ-Regierungsbeteiligung auf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Der ÖVP-Chef habe "eine europäische Ambition und eine Agenda, die absolut den europäischen Werten entspricht", sagte Macron am Freitag nach einem Treffen mit Kurz im Pariser Elysee-Palast.
 
So herzlich wurde Kurz empfangen
© APA/ROLAND SCHLAGER
 
"Das ist ausschlaggebend zu einem Zeitpunkt, zu dem sich einige europäische Staaten zögernd verhalten", fügte Macron in Anspielung auf die osteuropäischen Staaten Ungarn oder Polen hinzu. Allerdings bekräftigte Macron seine strikte Ablehnung von rechtspopulistischen Parteien wie der FPÖ, die eine Bündnispartnerin seiner politischen Gegenspielerin und EU-Feindin Marine Le Pen ist.
 
"In meinem Land kämpfe ich gegen rechtsextreme Bewegungen, ich bekämpfe sie überall in Europa", betonte Macron. Wenn sie da seien, müsse man sich mit ihnen beschäftigen. Das Konzept eines "schützenden Europas" sei "die beste Antwort auf den Fortschritt der extremen Bewegungen", fügte er hinzu.
 
Macron berichtete, dass er mit Kurz "eine offene Diskussion" über die mit der FPÖ-Regierungsbeteiligung verbundenen "Befürchtungen" geführt habe. Kurz verteidigte seine Koalition mit der FPÖ damit, dass sie bei der Wahl "stark zugelegt hat" hat. "Unsere Bitte ist, uns an unseren Taten zu messen", sagte er in Richtung der französischen Journalisten. "Vielleicht können wir sie in den nächsten Jahren mit unserer Arbeit überzeugen."
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