Kopierter Wut-Brief

Strache verteidigt sein Facebook-Plagiat

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Der Text sei eine "Adaption und Neubearbeitung", so der FPÖ-Chef.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat seine Facebook-Abschreibearbeit mit Zeitgründen begründet. Er wollte den Text "so rasch wie möglich verbreiten, weil er gut und richtig ist", sagte Strache am Dienstag vor Journalisten in Wien auf die Frage, warum er seine Kritik an Erdogan-Wählern großteils abgeschrieben hat. Er habe den Text "geglättet und ergänzt". "Ich habe fast keinen Satz 1:1 übernommen."

In dem höhnischen Posting hatte Strache die in Österreich lebenden Erdogan-Wähler zum Verlassen des Landes aufgefordert, weil er nicht wolle, dass sie unter westlichen Werten wie Demokratie, Pressefreiheit oder Gleichberechtigung litten. Er verfolge "mit Sorge und Mitgefühl, wie unverstanden Sie sich bei uns fühlen", hieß es in dem am Montag publizierten Text zynisch. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Kurier" schrieb Strache bei der deutschen Autorin Gabriele Brinkmann ab. Sie sagte dem "Kurier", dass sie sich "missbraucht" fühle. Ihre politischen Ansichten deckten sich "in keiner Weise" mit jenen Straches.

Strache bezeichnete die Verwendung und Adaptierung des Texts als "legitim" und betonte, dass ihm der Name der Autorin zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht bekannt gewesen sei. Mittlerweile habe er dies berichtigt. Er habe sich auch bei der Autorin bedankt. Deren Kritik könne er aber nicht nachvollziehen. "Ich verstehe nicht, warum man sich von der eigenen richtigen Anregung distanziert", formulierte der rechtspopulistische Politiker.

Das Posting sei ein "vom Original inspirierter und neu adaptierter Text", sagte Strache. Der Text habe ihm "aus der Seele gesprochen" und sei eine "wundervolle Anregung" gewesen. Er sei aber etwas "holprig" gewesen. "Ich habe es geglättet und ergänzt". Sein Posting habe 5.000 Zeichen, der Originaltext 3.500 Zeichen.
 

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