Politik-Insider II

Kurz fordert jetzt alle Macht

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Kurz will aus der ÖVP eine ­Bewegung machen. Und auch die Inhalte verändern.

Ansage

„Etablierte Parteien müssen sich verändern, sonst gehen sie unter“, sagte Sebastian Kurz ÖSTERREICH nach der Frankreich-Wahl und dem Sieg von Emmanuel Macron. Der neu gewählte französische Präsident – Macron ist erst 39 Jahre alt – mutiert nun auch zum Vorbild für den Hoffnungsträger der hiesigen Schwarzen. Der 30-jährige VP-Außenminister will seine Partei im Wahlkampf reformieren und mit dem bisherigen Politikstil brechen:

  • Kurz möchte aus der ÖVP eine Bewegung machen – auch „Externe“ ohne Parteibuch sollen mitmachen.

  • Die Organisationsstruktur der Schwarzen soll „modernisiert“ und der Parteivorstand verkleinert werden.

  • Bei der Ministerlisten­erstellung soll der Parteiobmann – also Kurz – freie Hand haben. Länder und Bünde sollen keine Minister mehr – wie in der Vergangenheit – erzwingen können.

ÖVP wirtschaftsliberal und offener gestalten

Ähnlich wie Macron in Frankreich will Sebastian Kurz die Schwarzen auch verjüngen, mehr Frauen in sein Team holen und Unabhängige dabei haben.

Programmatisch möchte es der Meidlinger mit einem Faible fürs Bergsteigen in Zuwanderungsfragen rigide halten. In der Wirtschaftspolitik will Kurz eine eher neoliberale Linie fahren. Gesellschaftspolitisch will er seine Partei öffnen und moderner machen. Hier dürfte Ex-VP-Chef Josef Pröll ein Vorbild sein. Sein Privatleben möchte er weiterhin privat halten.

Er ist seit Schultagen – seit beide 17 Jahre alt sind – mit seiner Freundin Susanne ­liiert. Mit ihr wohnt er auch in Wien-Meidling, wo er aufgewachsen ist. Der gläubige Katholik ist äußerst eng mit seinen Eltern – die Mutter war Lehrerin, der Vater ist im mittleren Management tätig. Über lange Jahre ging Kurz übrigens ins gleiche Fitness­center wie Christian Kern.

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