Nach Rücktritt

Jetzt spricht Kerns Ex-Wahl-Chef

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Georg Niedermühlbichler hat sich zum ersten Mal seit seinem Rücktritt auf Facebook geäußert.

Am 30. September wurde die SPÖ mit den Dirty-Campaigning-Vorwürfen rund um Sebastian Kurz konfrontiert. Man reagierte schnell. Nachdem ein SPÖ-Mitarbeiter aus dem Wahlkampf-Team von den rassistischen Hetz-Seiten wusste, zog der damalige Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter der SPÖ, Georg Niedermühlbichler, den Hut. „Ich habe von nichts gewusst, aber ich trage die Verantwortung für meine Mitarbeiter“, so Niedermühlbichler in seiner Rücktritts-Rede. Für viele war er damals schon nur ein Bauernopfer. Dass die Probleme noch viel tiefer gehen würden, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Dass die SPÖ-Spitze von den schmutzigen Wahlkampf-Methoden nichts wusste, bestätigte später auch der Ex-Berater Tal Silberstein, der das Ganze initiiert hatte.  

Ex-Wahlchef steht zu seiner Entscheidung

Zehn Tage nach seinem Rücktritt, veröffentlichte Niedermühlbichler nun ein Statement auf seiner Facebook-Seite. Er steht noch immer zu seiner Entscheidung. „Ich stelle an die Politik und an die Politiker hohe moralische Maßstäbe. Man ist nicht nur dafür verantwortlich, was man selbst tut, sondern auch verantwortlich für sein Team. Ich finde Menschen, die Erfolge ausschließlich für sich verbuchen, Misserfolge aber sofort auf andere, in der Regel untergeordnete Mitarbeiter abschieben, unmoralisch und heuchlerisch“, schreibt der Ex-Bundesgeschäftsführer.

Poltern gegen ÖVP

Zugleich wettert er aber weiter gegen die ÖVP und Sebastian Kurz. „Was aber wäre eigentlich geschehen, wäre ich ÖVP Politiker? (…) Also die einfache ÖVP-Masche: Zuerst abstreiten, ein bisserl zugeben, dann umdeuten, weitermachen. Nachzulesen bei allen ÖVP-Skandalen der vergangenen Monate, bei denen stückerlweise die Wahrheit ans Licht kam, obwohl die ÖVP zuerst immer alles abstritt: Islamstudie, ÖVP-Papier und zuletzt der Fleischmann-Versuch bei Peter Puller“, poltert Niedermühlbichler.

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