Das sagt ÖSTERREICH

Austro-Türken: Ihre Wahl ist eine Katastrophe

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner

Die politische Katastrophe für die Türkei ist eingetreten. Ein klein wenig mehr als 50 % der Türken haben für die Umgestaltung ihres Landes in eine Diktatur gestimmt. Erdogan kann künftig wie ein "Führer" regieren - wie einst Franco, Mussolini oder teilweise sogar ein bisschen wie Hitler.

Damit ist klar: Die Türkei hat keinen Platz mehr in unserer "Europäischen Union". Das war seit der Verhaftung Hunderter Journalisten, Professoren, Erdogan-Kritiker de facto ohnehin schon klar - jetzt ist es "de jure" bestätigt. Außenminister Kurz hat wieder einmal als Erster die richtigen Konsequenzen angesagt: Schluss mit der Illusion eines EU-Beitritts der Türkei. Offizieller Stopp aller Beitrittsverhandlungen. Keine Finanzierung der Türkei aus EU-Geldern mehr (wir zahlen Erdogan viele Milliarden). Hoffentlich haben die EU-Staatschefs (auch Kern) endlich den Mut, das umzusetzen.

Das Tragische am Aus der Türkei in der EU: Die Hälfte der Türken haben FÜR die Demokratie gestimmt. Erdogan nimmt eine neue, mutige und moderne Türken-Generation als Geisel. Das Votum der 49-%-Minderheit ist umso bemerkenswerter, als es gegen brutalen Widerstand der Regierung erfolgte. Diesen jungen türkischen Demokraten muss jetzt unsere ganze Solidarität gelten. Mit ihnen muss sich die EU verbünden.

Die wahre Katastrophe am Türken-Referendum aber ist das Ergebnis in Österreich: 73 % der Türken, die in unserer Demokratie leben, haben für eine faschistische Diktatur gestimmt.

Das ist der traurige Beweis: Die Integration bei uns hat völlig versagt. Drei Viertel der Austro-Türken leben in einer Parallelwelt. Sie werden gesteuert von Erdogan-Netzwerken, die unsere Regierung zugelassen hat. Sie wollen einen muslimischen "Führer-Staat". Wir haben die Erdogans mitten im Land. Das ist die wahre Katastrophe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.