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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

In der SPÖ herrscht seit Sonntag helle Aufregung: Das Hundstorfer-Debakel mit 11 % aller Stimmen ist der Partei – zu Recht – in die morschen Knochen gefahren. Jetzt melden sich jene Köpfe, die – wie Androsch und Lacina – jahrelang dem Niedergang der SP zugesehen haben, mit dem Wunsch nach einem Führungswechsel. Freilich ohne einen Namen oder eine Idee für einen Neustart zu haben.

Die Wahrheit ist: Die SP hat zu ihrem Kanzler keine Alternative. Häupl will in Pension (und steht vor den Trümmern seiner Wiener SPÖ); Niessl würde mit Rot-Blau die Partei spalten; und die Top-Manager Zeiler oder Kern sind ohne jede Polit-Erfahrung und würden im Regierungs-Frust so rasch entzaubert wie bei der ÖVP zuletzt „Django“.

Faymann muss jetzt den Neustart durchziehen

Werner Faymann kann die SPÖ nur selbst retten:

  • Er muss sich dafür aber von dieser Todes-Koali­tion lossagen, in der nur noch blockiert wird.
  • Er müsste den Mut zu Neuwahlen haben, die er – gerade nach einem Hofer-Erdrutsch – als einzige ­Alternative zu Strache ­sogar gewinnen könnte.
  • Er muss vorher endlich das Programm einer neuen, modernen SPÖ ansagen – so wie Kreisky mit den 1.000 besten Köpfen.
  • Und er muss eine personelle Erneuerung starten – mit einem jungen Kabinett der Zukunft.

Faymann muss den Neustart nicht nur ansagen – er muss ihn auch durchziehen. Weil die SPÖ ohne Neustart genauso verloren ist wie ohne Kanzler.

Sonst ist Game over.

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