Das sagt Österreich

"Wirtschaftswunder" hilft jetzt Kern

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner

Die neue ÖSTERREICH-Umfrage von Research Affairs zeigt eine spannende Wende im Wahlkampffinish.

Bisher waren die Österreicher mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Land unzufrieden. Das war der Turbo für die Wutstimmung im Land.

Jetzt erlebt Österreich still und heimlich ein kleines Wirtschaftswunder: Die Arbeitslosigkeit sinkt, das Wirtschaftswachstum ist zurück und liegt mit 2,9 % an der Europaspitze.

Die Stimmung bei den Wählern dreht sich dramatisch: Erstmals seit Jahren ist eine große Mehrheit (58 %) mit der wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs wieder zufrieden. 60 % (ein Rekordwert) sind wieder optimistisch, was ihre eigene wirtschaftliche Zukunft betrifft. Und 32 % glauben, dass es ihnen 2018 besser gehen wird als heuer.

Die Erfahrung zeigt: Wenn die Wirtschaft wieder brummt und die Stimmung steigt, gewinnt fast immer der regierende Kanzler die Wahl – weil die Wähler Stabilität wünschen: „Es soi nua net schlöchta wean, tamma liaba nix riskieren!“

Für den Kanzler könnte diese sich drehende Stimmung ein Segen sein. Sein „Pleiten, Pech und Chaos“-Wahlkampf bekommt plötzlich einen neuen Hit: Es geht aufwärts!

Natürlich ist der Aufschwung die Folge der guten Entwicklung in der Eurozone, aber die von Faymann durchgekämpfte Steuersenkung macht Österreich zum Europameister. Und natürlich gibt es weiter jede Menge Wut über die Ausländer­schwemme und die schlechte Nettolohnentwicklung.

Aber die Hoffnung auf den Aufschwung im Jahr 2018 bremst die Proteststimmung.

Jetzt stellt sich die Frage: Wählt man in so einer Situation jenen Teil der Regierung, der Stabilität verspricht – also Kern? Oder jenen jungen Regierungspartner, der mit einem Neustart noch mehr Wachstum verspricht – also Kurz?

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