Die ältesten Kunstwerke Deutschlands

40.000 Jahre

Die ältesten Kunstwerke Deutschlands

Süddeutschland als Wiege des „Menschseins“ zu bezeichnen, wäre zwar verwegen, aber auf der Suche nach den allerersten Ausdrucksformen künstlerischen Schaffens wurde man genau dort fündig. Genauer gesagt in Baden-Würtemberg auf der Schwäbischen Alb. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden die ältesten Kunstwerke und Musikinstrumente der Welt aus dem weitverzweigten Höhlennetz zutage gebracht. Sie zeugen von der großen Bedeutung der Eiszeitkunst in Mitteleuropa.

Kultureller Urknall

Lange bevor die Chinesische Mauer, Ägyptens Pyramiden oder das jungsteinzeitliche Stonhenge das Licht der Welt erblickten, lieferten die Menschen auf der Schwäbischen Alb eindrucksvolle Kulturzeugnisse ab. Im Jahr 2008 fanden Archäologen in Hohle Fels bei Schelklingen eine 35.000 Jahre alte Flöte aus Gänsegeierknochen. Darüber hinaus ebenso alte, aus Mammutelfenbein geschnitzte Figuren. So wie die „Venus vom Hohle Fels“, eine etwa sechs Zentimeter hohe und 33 Gramm schwere Darstellung des weiblichen Körpers. Damit übertrifft sie, was den Herstellungszeitpunkt betrifft, sogar unsere „Venus von Willendorf“ um rund 5000 Jahre.

Diashow Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb

Venus vom Hohle Fels

Der Löwenmensch

Flöte aus Gänsegeierknochen

Mammut vom Vogelherd

Venus vom Hohle Fels

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Der Löwenmensch

Der größte und spektakulärste Fund auf der Schwäbischen Alb ist ein Fabelwesen aus Tier und Mensch. Der „Löwenmensch“ wurde lange als solcher nicht erkannt, als man die ersten Bruchstücke 1939 ausgrub. Erst Jahrzehnte später wurden die Fragmente aus Elfenbein originalgetreu wieder zusammengesetzt. Die aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte Skulptur verbindet tierische mit menschlichen Attributen. Sie lässt zwar keine Rückschlüsse auf die spirituelle Welt der letzten Eiszeit zu, aber sie bringt das menschliche Wesen, mit Fantasie und künstlerischem Feinsinn ausgestattet, erstmals plastisch zum Vorschein.

Höhlen-Erlebnisse

Über 2000 Höhlen auf der Schwäbischen Alb machen die Gegend zu einer der höhlenreichsten Regionen Europas. Die schönsten und interessantesten sind als Schauhöhlen für Besucher zugänglich und ermöglichen faszinierende Einblicke in die spannende "Unterwelt" der Alb.  Eine weltweit einzigartige Konzentration von Eiszeitkunst und Artefakten macht die Gegend zu einem wahren Geheimtipp. Denn noch immer wird die große Bedeutung für Erdgeschichte und Kulturforschung nicht entsprechend wahrgenommen.

Video zum Thema Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb
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Wanderparadies

Neben 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte und weitere 200 Millionen Jahre Erdgeschichte bietet die Schwäbische Alb ein rundes Gesamtangebot für Urlauber. Österreichische Besucher werden sich in der burgen- und schlösserreichen Landschaft schnell an die Heimat erinnert fühlen. Das Donau- und Lautertal bieten grandiose Panoramablicke auf sanfte Berglandschaften mit idyllischen Tälern und Wäldern. Viele zertifizierte Qualitätswanderwege machen das Land des „Löwenmenschen“ leicht erkundbar und liefern die Antwort, warum die ältesten bekannten Kunstwerke der Welt genau hier entstanden.

Mehr Informationen:

www.schwaebischealb.de

www.germany.travel

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