Terror in dDeutschland vereitelt

Anschlag in Essen geplant: Syrer kommen frei

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Die Männer sollen einen Anschlag auf einen Adventmarkt geplant haben.

Wegen eines womöglich geplanten Anschlags in Deutschland sind am Dienstag bei einer Razzia in vier Bundesländern sechs mutmaßliche Mitglieder der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Die Syrer würden verdächtigt, "einen Anschlag mit Waffen oder Sprengstoff auf ein öffentliches Ziel in Deutschland vorbereitet zu haben", teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit. Einen Tag nach ihrer Festnahme, am Mittwoch, kamen die Terrorverdächtigen wieder frei. Das teilte eben auch die Generalstaatsanwaltschaft mit. Demnach seien bei der Razzia keine Waffen oder Sprengstoff gefunden worden. Man habe die Männer in einem frühen Stadium der Terror-Planung festgenommen. Das berichtet das Online-Portal "Focus":

Das nordrhein-westfälische Innenministerium teilte am Dienstag mit, dass ein Spezialeinsatzkommando in Essen einen Syrer festgenommen und zwei Wohnungen durchsucht habe. Razzien gab es laut der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main zudem in Kassel, Hannover und Leipzig. Dabei waren 500 Beamte im Einsatz. Es wurden insgesamt acht Wohnungen durchsucht.

Anschlag auf Adventmarkt geplant haben

Wie der Hessische Rundfunk unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, sollen die Männer einen Anschlag auf den Essener Weihnachtsmarkt und ein Einkaufszentrum geplant haben. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete ebenfalls unter Berufung auf Ermittler, Anschlagsziel sei womöglich ein Essener Einkaufszentrum gewesen. Ein in Essen festgenommener 20-Jähriger habe vor einiger Zeit gemeinsam mit anderen Männern Bilder von der Anlage gemacht. Dabei hätten sie sich als Architekturstudenten ausgegeben, seien aber bereits von den Behörden observiert worden.

Die Ermittler seien hellhörig geworden, weil es bereits im März eine Anschlagsdrohung auf das Einkaufszentrum in der Essener Innenstadt gab. Es blieb anschließend mehrere Tage geschlossen. Wer damals hinter der Drohung stand, ist bis heute unklar.

Flüchtlinge warnten Behörden vor Verdächtigen

Die Ermittlungen richten sich laut den Frankfurter Ermittlern gegen sechs Syrer im Alter zwischen 20 und 28 Jahren. Vier von ihnen halten sich demnach seit Dezember 2014 und zwei seit dem Spätsommer 2015 als Asylbewerber in Deutschland auf. Sie werden der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt.

Auf die Spur der sechs Männer kamen die Ermittler laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" durch Hinweise von Flüchtlingen. Die Männer sollen demnach unter falscher Identität als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland eingereist sein. Zeugen hätten angegeben, dass die Männer in Syrien als IS-Kämpfer aktiv gewesen sein, berichtete das Blatt.
 

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