Schweden

Brandanschlag auf Synagoge: 3 Festnahmen

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Schwedische Polizei verstärkt Schutz jüdischer Einrichtungen.

Nach einem mutmaßlichen Bandanschlag auf eine Synagoge im südschwedischen Göteborg hat die Polizei drei Verdächtige festgenommen. Schwedische Politiker verurteilten die Tat. Die Polizei ermittelt derzeit wegen Brandstiftung, nannte aber keine Details zu den Verdächtigen.

"Wir arbeiten an dem Fall und können nicht kommentieren, ob sie ein Motiv angegeben haben", sagte Polizeisprecherin Ulla Brehm am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Ermittlungen wegen Hasskriminalität seien nicht ausgeschlossen. Zum Alter der Festgenommenen machte die Polizei keine Angaben.

Keine Verletzten

Medienberichten zufolge hatten am späten Samstagabend Jugendliche die Synagoge im Zentrum der Stadt mit brennenden Gegenständen beworfen. Auf dem Gelände der Synagoge hätten zu dem Zeitpunkt rund zwanzig junge Leute an einer Veranstaltung teilgenommen. Wegen des Nieselregens habe das Gebäude kein Feuer gefangen, hieß es. Verletzt wurde niemand.

Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven und die Stadtregierung von Göteborg verurteilten den Angriff. Der Jüdische Weltkongress (WJC) forderte die schwedischen Behörden auf, die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Terror gegen die jüdische Gemeinde in Göteborg sei Anlass zu extremer Besorgnis und Wachsamkeit, hieß es in einer Mitteilung des WJC vom Sonntag aus New York.

Sicherheitsmaßnahmen verstärkt

Brehm zufolge waren keine konkreten Bedrohungen gegen die Synagoge oder andere jüdische Einrichtungen in Göteborg bekannt. Die Polizei verstärkte als Konsequenz die Sicherheitsmaßnahmen.

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Botschaft seines Landes in Israel nach Jerusalem zu verlegen, hatte es in den vergangenen Tagen Proteste in mehreren schwedischen Städten gegeben. Diese verliefen größtenteils friedlich. In Stockholm verbrannten Demonstranten eine israelische Flagge und in Malmö riefen die Teilnehmer anti-semitische Parolen, wie der Sender Sveriges Radio berichtete.

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