Benjamin Netanyahu

Nach Zusammenstößen

Israel stoppt Einsatz von Metalldetektoren am Tempelberg

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Sicherheitskabinett folgt Empfehlungen der Sicherheitsorgane.

Der umstrittene Einsatz von Metalldetektoren am Tempelberg wird nach einem Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts beendet. Das Gremium habe auf Empfehlung der aller Sicherheitsorgane entschieden, die Metalldetektoren durch "Sicherheitsinspektionen auf der Grundlage hoch entwickelter Technologien und andere Mittel" zu ersetzen, teilte das Büro von Premier Benjamin Netanyahu am Dienstag mit.

Video zum Thema: Israel entfernt Kontrollmaßnahmen am Tempelberg


   Die neuen Sicherheitsvorkehrungen hatten die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zuletzt weiter angeheizt. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Palästinensern mit mehreren Toten und Dutzenden Verletzten - insbesondere im Anschluss an das Freitagsgebet. Zahlreiche muslimische Gläubige blieben dem Areal mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zudem aus Protest gegen die neuen Überwachungsmaßnahmen fern und beteten nach einer Aufforderung der palästinensischen Religionsbehörden außerhalb des Geländes.

   Israel hatte nach einem Anschlag auf zwei israelische Polizisten in der Jerusalemer Altstadt Mitte Juli die Kontrollen zum Tempelberg verschärft und Metalldetektoren sowie zusätzliche Überwachungskameras am Eingang installieren lassen. Die Palästinenser sehen darin einen Versuch Israels, mehr Kontrolle über den Tempelberg zu gewinnen.

   Der Tempelberg (Arabisch: Al-Haram Al-Sharif) ist das drittwichtigste Heiligtum des Islams nach Mekka und Medina. An ihm befindet sich auch die jüdische Klagemauer, einziger Überrest des von den Römern im Jahr 70 zerstörten Zweiten Jüdischen Tempels.
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