Afrin

Protürkische Kämpfer plündern Geschäfte

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Nach dem Einmarsch in Afrin wurden Wohnhäuser und Geschäfte geplündert. 

Nach ihrem Einmarsch in die nordsyrische Stadt Afrin haben protürkische Rebellen dort Wohnhäuser und Geschäfte geplündert. Die mit Ankara verbündeten Kämpfer hätten am Sonntag damit begonnen, "das Eigentum der Einwohner zu plündern, ebenso wie politische und militärische Gebäude, aber auch Geschäfte", berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
 
Die türkische Armee mit ihren syrischen Verbündeten hatte am Sonntag die überwiegend kurdische Stadt Afrin komplett besetzt. Das Stadtzentrum sei "vollständig" erobert, sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan. AFP-Reporter vor Ort beobachteten in sämtlichen Stadtteilen türkische Soldaten und ihre syrischen Verbündeten.
 

Auf Autos geladen und weggeschleppt

Auch Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten zahlreiche Plünderungsszenen. Die protürkischen Kämpfer hätten demnach wahllos Güter auf ihre Pick-Ups geladen - Kisten mit Lebensmitteln, Ziegen, Decken und sogar Motorräder, bevor sie die Stadt verließen. Mit Traktoren hätten die Rebellen auch Autos aus der Stadt hinausgeschleppt.
 
Die in der gleichnamigen Enklave gelegene Stadt Afrin war das Hauptziel der am 20. Jänner von der Türkei gestarteten Offensive "Olivenzweig". Die Einnahme der Stadt ist ein wichtiger Sieg der Türkei über die Kurdenmiliz YPG.
 
Ankara betrachtet die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation. Für die USA sind die YPG jedoch ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
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