Strafe

"Trump Brasiliens" schockt mit sexistischer Beleidigung

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Der 62-Jährige beleidigte eine Politikerin der linken Arbeiterbeiterpartei schwer.

Einer der Favoriten für das Präsidentenamt 2018 in Brasilien, der Rechtspolitiker Jair Bolsonaro, muss für eine sexistische Beleidigung einer Abgeordneten 10.000 Reais (2.670 Euro) Strafe zahlen. Der Justizgerichtshof in Brasilia bestätigte ein Urteil der Vorinstanz, wie das Portal "O Globo" berichtete.
 
Bolsonaro hatte zu der Politikerin Maria do Rosario von der linken Arbeiterpartei gesagt, sie habe es nicht verdient, vergewaltigt zu werden, "weil sie sehr hässlich ist". Der 62-Jährige gehört zur Sozial-Christlichen Partei. Er wird von Medien auch der "Donald Trump Brasiliens" genannt.
 
In Brasilien wird in rund einem Jahr gewählt. Amtsinhaber Michel Temer darf wegen Unregelmäßigkeiten bei früheren Kampagnen nicht antreten. In Umfragen liegt Bolsonaro auf Platz drei, hinter dem führenden Ex-Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und der Umweltpolitikerin Marina Silva. Allerdings droht Lula wegen Korruptionsvorwürfen das Gefängnis, in erster Instanz wurde er zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Solange ein Berufungsgericht nicht entschieden hat, ist er auf freiem Fuß und darf kandidieren.

Sympathien für Militärdiktatur

 
Der Abgeordnete Bolsonaro war auch negativ bei der Debatte über die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff aufgefallen. Er verband sein "Ja" zur Amtsenthebung der linken Politikerin mit einem Lob für Carlos Alberto Brilhante Ustra. Der Militär war für die Folterung der damaligen Guerillakämpferin Rousseff während der Militärdiktatur verantwortlich. Nach der Absetzung Rousseffs sagte er: "Sie haben 1964 verloren, sie haben 2016 wieder verloren".
 
1964 übernahm das Militär die Macht. In Brasilien gibt es wegen der Korruptionsskandale und der Diskreditierung der politischen Klasse bei vielen Bürgern eine Sehnsucht nach einer "harten Hand".
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