Sessions unter Druck

Trump attackiert seinen Justizminister scharf

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US-Präsident wegen der Russland-Affäre unter Druck.

US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Kritik an Justizminister Jeff Sessions nachgelegt. "Ich möchte, dass der Minister viel härter wird", sagte Trump am Dienstag bei einer Presse-Konferenz in Washington.

Trump verwies auf angeblich undichte Stellen bei den Geheimdiensten, gegen die Sessions entschieden vorgehen müsse. Auf die Frage nach der Zukunft des Ministers sagte Trump lediglich: "Die Zeit wird es zeigen."

Trump ist mit Sessions unzufrieden, weil sich dieser in den Ermittlungen zur Russland-Affäre für befangen erklärt hat und damit auch nicht für Sonderermittler Robert Mueller zuständig ist. Die Angriffe des Präsidenten begannen in der vergangenen Woche mit einem Interview. Am Montag bezeichnete Trump seinen Minister dann als "angeschlagen". Am Dienstag schließlich erklärte er auf Twitter, Sessions sei bei den Ermittlungen zum privaten Mailserver der früheren Außenministerin Hillary Clinton "sehr schwach" gewesen. Ins Detail ging er nicht.

Sessions war der erste republikanische Senator, der Trump im Wahlkampf unterstützte. Auch deswegen kommt die scharfe Kritik für viele in Washington überraschend. Eine Entlassung wäre für den Präsidenten heikel: So feuerte er im Mai überraschend FBI-Direktor James Comey und löste damit Empörung aus.

Trump steht wegen der Russland-Affäre unter Druck. In der Sache stellen das FBI, Sonderermittler Mueller und mehrere Kongressausschüsse Nachforschungen an. Dabei geht es um den Verdacht, dass Russland die Präsidentschaftswahl zugunsten Trumps beeinflusst haben könnte. Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zurück. Trump hat erklärt, es habe keine geheime Zusammenarbeit zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland gegeben.

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