Tojner kommt nicht aus Negativ-Schlagzeilen

Doskozil zeigt Tojner wegen Betrugs an

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Heumarkt-Investor Michael Tojner kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. 

Wien. Das Land Burgenland hat gegen den Wiener Unternehmer Michael Tojner und mehrere Geschäftspartner Anzeige wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue erstattet. Investor Tojner ist u. a. bekannt durch sein umstrittenes Hochhaus-Projekt am Wiener Heumarkt. Zuletzt sorgte er mit Plänen einer Übernahme der B&C-Industriestiftung, die Mehrheitsanteile an den heimischen Unternehmen Lenzing, Amag und Semperit hält, für Wirbel.

Nun hat Tojner also eine Anzeige am Hals (es gilt die Unschuldsvermutung). Es geht um Unregelmäßigkeiten bei der Bewertung von Immobilien im Zuge der Aberkennung des Gemeinnützigkeits-Status der Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof 2015, wie profil berichtet. Das Land sei „offenbar bewusst getäuscht worden“, „indem wesentliche Vermögenswerte der zwei gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften bewusst zu niedrig bilanziert wurden“, so der burgenländische Finanzlandesrat und designierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Dem Steuerzahler könnte so ein Schaden von bis zu 40 Mio. Euro entstanden sein. 

Basis der Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ist eine Analyse der Liegenschaften durch den Anwalt Werner Dax im Auftrag des Landes. Laut Dax hätten die Akteure den wahren Wert der Immobilien verschleiert, um Zahlungen an das Land gering zu halten. Der Anwalt geht davon aus, dass sich Tojner mehrerer Treuhänder bediente. 

Tojner wehrt sich. Tojner wie auch der ehemalige Geschäftsführer der beiden Wohnbauträger weisen die Vorwürfe zurück. Weder zum Zeitpunkt des Entzugs der Gemeinnützigkeit und auch nicht vorher sei Tojner in irgendeiner Weise bei Gesfö oder Riedenhof ­tätig gewesen. Erst viel später, im März 2017, habe er „Reste“ der Gesellschaften erworben. Man werde sich mit allen juristischen Mitteln wehren, teilte Tojners Büro mit.  

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