Krise in der Automobilindustrie

Magna Steyr soll den Abbau von 1.800 Jobs planen

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Im Magna-Werk Graz sollen laut Insider-Informationen ganze 1.800 Stellen abgebaut werden.

Steyr. Im Magna-Werk Graz sollen laut Online-Berichten 1.800 Stellen abgebaut werden. Es sollen vor allem Leiharbeiter von der Maßnahme betroffen sein. Eine offizielle Bestätigung von Magna wird Ende November – nach den steirischen Landtagswahlen – erwartet. 

Bereits im September mussten 700 Mitarbeiter den Automobil-Konzern verlassen. Damals wollte man dies jedoch nicht offiziell kommentieren – von Magna-Seite hieß es: "Zur Zeit kursieren viele Spekulationen und Gerüchte am Markt, die wir nicht kommentieren." 

Ende Oktober machte Magna-Europa-Chef Günther Apfalter gegenüber dem ORF jedoch Andeutungen, dass ein Abbau von Leiharbeitern im Gang seie. Damals lag die Zahl der Mitarbeiter im Graz-Werk noch bei 10.000, in der gesamten Steiermark sogar bei 16.000. Wie viele davon als Leiharbeiter angestellt sind, wollte man jedoch nicht preisgeben. Derzeit deutet jedoch vieles daraufhin, dass ein kompletter Abbau sämtlicher Leiharbeiter-Positionen geplant sein soll. Ob auch ein Teil der Stammbelegschaft von den Einsparungsmaßnahmen betroffen sein wird, ist derzeit nicht bekannt.

Umsätze übertroffen - Verkaufserlöse niedriger

Im Jahr 2019 fertigte man in Graz 124.500 Autos in den ersten drei Quartalen – somit lag der Wert ganze 15 Prozent über dem des Vorjahres. Laut Online-Berichten soll der Umsatz in diesem Zeitraum von 4,33 auf 5,25 Milliarden Dollar gestiegen sein. Für das gesamte Geschäftsjahr 2019 prognostiziert man Umsätze in Höhe von 6,6 bis 6,8 Milliarden Dollar – im August ging man jedoch noch von 6,8 bis 7,2 Milliarden Dollar aus. 

Speziell die Fertigung des "5er"-BMW soll stark zurückgegangen sein: demnach sollen 2019 ganze 25.000 Stück weniger produziert worden sein, als noch im Vorjahr. 

Im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres wurden weniger Verkaufserlöse und ein geringeres operatives Ergebnis eingefahren. Im dritten Quartal schlitterte man sogar in die roten Zahlen. Das Nettoergebnis von Juli bis September wurde mit 233 Millionen Dollar Verlust dotiert – ein Jahr davor wurden 554 Millionen Dollar Nettogewinn vermeldet.

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